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Szekler Tor

Profanbau (Lat: 47.8671; Long: 11.3347)

Das Szekler Tor - Eingang zu einem Märchenreich

Zum Glück für die heutigen Besitzer des Grundstücks dürften die wenigsten Passanten ungarisch verstehen, sonst würden sie in Scharen auf das Grundstück laufen. Die Inschrift an dem Tor besagt nämlich: "Wer Gott und seine Heimat liebt, der sei willkommen". Ja wer von den Tagesausflüglern liebt seine Heimat Bayern nicht?

Aber wie kommt ein Tor aus dem östlichen Siebenbürgen an den urbayerischen Starnberger See? Die Erklärung ist einfach: Bauherr der Villa war der ungarische Maler Gyula Benczúr, der bei dem Historienmaler Carl Theodor von Piloty studiert hatte und es sogar zum Direktor der Akademie der schönen Künste brachte.

Offensichtlich hat Benczúr mit seiner Kunst so viel Geld verdient, dass er sich 1885 hier am See ein großes Anwesen errichten lassen konnte. Die Zufahrt zum Gelände wollte Benczúr durch ein Hoftor geschützt haben, wie es auf traditionellen Bauernhöfen in Siebenbürgen typisch ist. Das 1894 errichtete Originaltor musste zwar inzwischen erneuert werden, weil Witterung und Holzwürmer dem Prunkstück schwer zugesetzt hatten, aber auch die Nachbildung verzaubert mit den farbigen Schnitzereien.

1919 - kurz nach Ende des Krieges - erwarb Waldemar Bonsels das Anwesen und lebte hier bis zu seinem Tod1952. Bonsels, eine schillernde Figur vor allem in der Nazizeit, ist den meisten Menschen als Erfinder der Figur der "Biene Maja" bekannt. Lag hinter dem Tor also doch eine Märchenwelt?

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