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St. Remigius

Sakralbau (Lat: 47.9126; Long: 11.1088)

St. Remigius - ohne den Heiligen gäbe es kein christliches Abendland

Nur wenigen Gläubigen in Bayern dürfte der Name des heiligen Remigius ein Begriff sein. Dabei könnte man durchaus behaupten: ohne Remigius kein christliches Abendland. Remigius war es, der im ausgehenden 5. Jahrhundert den Frankenkönig Chlodwig zum Christentum bekehrte und taufte. Der König herrschte über ein Reich, in dem schon damals weite Teile Mitteleuropas zusammengefasst waren, unter anderem der Westen Deutschlands und fast das gesamte heutige Frankreich.

Die Raistinger Pfarrei dürfte eine der ältesten Pfarreien in Bayern sein und geht vermutlich auf das 6. Jahrhundert zurück. Das heutige Kirchengebäude wurde 1696 geweiht. Der Innenraum erhielt seine jetzige Form in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Deckenfresko im Langhaus entstand erst 1947 und zeigt Christus in Gemeinschaft mit dem heiligen Remigius, Johannes dem Täufer, Margaretha und Stefan. An der Seite sind die sieben Werke der Barmherzigkeit dargestellt, unter anderem das Verteilen von Nahrung an Hungernde, die Versorgung von Dürstenden mit Getränken, das Bekleiden der Nackten und die Bestattung der Toten. Das Fresko von 1766 über dem Chor schildert die Bekehrung des Frankenkönigs Chlodwig durch Remigius. Der stolze König kniet dabei vor dem ans Kreuz geschlagenen Christus nieder. Aus der einflussreichen Wessobrunner Schule stammt der Hochaltar von 1773. Das Altarblatt entstand allerdings erst 1963. Es verbildlicht ebenfalls die Taufe Chlodwigs. Im Altarauszug thront Gottvater. Links vom Altar sieht man die Figur des Erzengels Michael im Kampf mit dem Drachen. Rechts führt der Erzengel Raphael den Knaben Tobias. Interessant auch die Seitenaltäre. Der rechte Altar zeigt in einem kunstvoll geschnitzten Holzrelief die Grablegung Christi. Gegenüber auf dem Altar die Anbetung der Hirten. Der Korb der Kanzel trägt ein Relief mit der Darstellung der Bergpredigt. Der Löwenkopf steht für den Evangelisten Markus, Matthäus wird durch den menschlichen Kopf symbolisiert. Der Stierkopf unterhalb der Kanzel steht für Lukas, während über dem Schalldeckel sich der Adler erhebt, Sinnbild für Johannes.

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