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Seepromenade Kurpromenade

Geschichte (Lat: 47.9965; Long: 11.168)

Herrschings Kurpromenade - die längste Seepromenade Deutschlands

Die Seepromenade von Herrsching gilt als die längste ihrer Art in ganz Deutschland. Im Zentrum des heutigen Kurparks liegt das Kurparkschlössl, einst im Besitz des Malers Ludwig Scheuermann . Der reiche Sohn einer Augsburger Kaufmannsfamilie wurde in Südafrika geboren. Sein Interesse galt schon früh der Malerei. Er studierte in München und in Paris, reiste danach viel und galt als erfolgreicher Porträt-, Landschafts- und Genremaler. 1888 erwarb er das Grundstück in Herrsching und ließ darauf nach eigenen Plänen diese Villa errichten. Scheuermann orientierte sich bei seinen Entwürfen bewusst an dem Aussehen italienischer Adelspaläste. Elemente, wie Erker und vor allem der runde Turm sind aber auch eindeutige Anklänge an den späten Historismus.

Scheuermann verbrachte die Sommermonate am See und feierte mit befreundeten Kollegen in seinem Haus ausschweifende Künstlerfeste. Es gelang ihm, guten Kontakt zu den örtlichen Honoratioren aufzubauen. Er soll maßgebenden Einfluss darauf gehabt haben, dass die Bahnstrecke von München nicht nach Stegen verlief, sondern in das damals mit 360 Einwohnern noch relativ unbedeutende Herrsching verlegt wurde. Sohn Erich war vor allem an der Fliegerei interessiert und verkaufte das Anwesen 1934 an die Gemeinde Herrsching. Die Villa stand zunächst leer und verfiel zusehens, bis eine eigens gegründete Bürgerinitiative 1982 die Renovierung durchsetzen konnte. Heute finden hier Konzerte und Kunstausstellungen statt. Außerdem hat ein Standesamt in einem solchen Märchen-Schlösschen einen besonderen Charme.

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