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Schloss Starnberg

Profanbau (Lat: 47.9994; Long: 11.3395)

Schloss Starnberg - von der Trutzburg zum Renaissanceschloss und wieder zurück

Einst war die Burg von Starnberg ein wichtiger Vorposten der Grafen von Dießen. Ihre schärfsten Kontrahenten, die Wittelsbacher, residierten nur wenige Kilometer entfernt auf der Burg Karlsberg bei Leutstetten. Als das Dießener Grafengeschlecht ausstarb, ergriffen die Wittelsbacher die Gelegenheit beim Schopf und übernahmen die Burg. Die Anlage diente danach vor allem als Sommerresidenz. Unter anderem wohnte hier Herzog Albrecht III. Der Herzog war einst Ehemann der Baderstochter Agnes Bernauer, der Bernauerin, die Albrechts Vater Herzog Ernst einst in der Donau ertränken ließ.

Im 15. Jahrhundert war den Bewohner die enge und unbequeme Burg nicht mehr gut genug und so veranlassten sie einen grundlegenden Umbau. Es entstand das heutige vierflügelige Schloss. Im Norden wurde ein Tanzplatz angelegt. Der Garten nach italienischem Vorbild entstand auf der südlichen Seite. An der Stelle, an der sich heute die Kirche St. Joseph erhebt, stand ursprünglich ein Lust-Schlösschen. Das Renaissanceschloss erlebte zahlreiche Feste der Wittelsbacher Herzöge. Kurfürst Ferdinand Maria suchte jedoch eine Schlossanlage, die näher am See lag. Mit Schloss Possenhofen und Schloss Berg fand er einen idealen Ersatz. Schloss Starnberg hatte damit ausgedient. Der Hof zog in die Neuerwerbungen um, mit ihm die üppigen See-Feste mit ihren Prachtschiffen und Feuerwerken.

Wer heute in Schloss Starnberg vorbeikommt, sieht dort keine stolzen Adligen mit gepuderten Perücken die mit ihren Mätressen feiern, sondern bieder Bürgerliche, die hier im Finanzamt ihre Steuererklärungen abgeben müssen - den wenigsten dürfte dabei festlich zumute sein.

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