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Schloss Possenhofen

Profanbau (Lat: 47.9589; Long: 11.3127)

Schloss Possenhofen - Sissi und ihr Possi

Seit Jahren gehört er zum Fernsehprogramm zwischen den Weihnachtstagen - der Dreiteiler über das Leben von Elisabeth von Österreich, genannt Sissi. Vor ihrer Heirat mit dem österreichischen Kaiser Franz Josef I. verbrachte sie zahlreiche unbeschwerte Sommer auf Schloss Possenhofen am Starnberger See - dem Possi, wie sie es liebevoll nannte. Die Aufnahmen zum Film wurden allerdings nicht hier sondern im Schloss Fuschl im Salzkammergut gemacht.

Doch die Geschichte des Schlosses reicht weit vor die Zeit von Sissi zurück. Bereits Anfang des 16. Jahrhunderts ließ Herzog Wilhelm IV., unter anderem bekannt geworden durch sein Reinheitsgebot, hier ein Herrenhaus errichten. Es sollte ihm als Sommersitz dienen. 1536 wurde der hölzerne Vorgängerbau durch ein gemauertes Schloss ersetzt. Das fürstliche Anwesen hatte danach wechselnde Besitzer. 1834 erwarb der Vater von Sissi, Herzog Max in Bayern, das Schloss und erweiterte es um die Dreiflügelanlage und die Kapelle.

Sissis Familie bewohnte das Schloss nach dem ersten Weltkrieg immer seltener. 1940 kaufte die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt das Anwesen. Die Luftwaffe richtete darin eine Ausbildungsstätte für Sanitäter ein. Danach folgte die Verwendung als Lazarett und als Fabrikhalle zur Produktion von Hilfsmotoren. Im königlichen Schloss hausten seinerzeit Hühner, Hasen und Ziegen. Zahlreiche Gebäudeteile waren so marode, dass Einsturzgefahr bestand. Der damalige Landrat schlug sogar vor, die Ruine abreißen zu lassen, um an ihrer Stelle ein modernes Hotel zu errichten. 1981 wurde das Anwesen an private Investoren verkauft, die es aufwändig sanierten und so vor dem weiteren Verfall retteten. Zum Bedauern vieler Sissi-Fans ist das Schloss heute nicht mehr öffentlich zugänglich. Aber sie können sich damit trösten, dass sie vom Park aus zwischen den Bäumen das Schloss noch sehen können. Immer noch besser, als wenn man das Possi seinerzeit dem Erdboden gleich gemacht hätte.

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