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Schloss Ammerland

Profanbau (Lat: 47.8611; Long: 11.3337)

Schloss Ammerland - wie im Kasperltheater

Ursprünglich von Albrecht Sigmund, dem Bischof von Freising und Regensburg erbaut, hat das Anwesen seit seiner Erbauung unzählige Besitzer gesehen. 1816 diente Schloss Ammerland vorübergehen einem verurteilter Anhänger Napoleons als Versteck. 1818 erwarb der Schweizer Unternehmer und Revolutionär Hieronymus von Meyer das Schlossgut. Er und sein Bruder waren durch die Erstbesteigung der Jungfrau im Berner Oberland bekannt geworden und waren damit die ersten Menschen, die auf dem Gipfel eines Viertausenders in der Schweiz gestanden haben. Jahre danach erwarb König Ludwig I. von Bayern das Schloss. Ludwig bewohnte es jedoch nie, sondern überließ das Anwesen seinem Generalleutnant Fabrizio Graf von Pocci. Dessen Sohn Franz nutze das Schloss vor allem als Sommerresidenz.

Franz Graf von Pocci war Zeichner, Schriftsteller, Musiker und Komponist. Bekannt wurde er aber vor allem durch seine Kasperlgeschichten, weshalb er gerne als Kasperlgraf bezeichnet wird. Für das Münchner Marionettentheater verfasste er mehr als 40 Puppenspiele, die sich vielfach an Volksbüchern, Märchen, Opern und Theaterstücken anlehnten. Seine Figur ist der Kasperl Larifari, ein durchaus ambivalenter Charakter.

Unter Franz von Pocci wurde Schloss Ammerland zu einem kulturellen Zentrum. So wohnte der Maler Moritz von Schwind 1853 für längere Zeit auf Schloss Ammerland. Auch Carl Spitzweg soll hin und wieder vorbeigeschaut haben. Nach dem Tod von Franz Graf von Pocci wurde es ruhig im Schloss. Max von Oppenheim, ein bedeutender Archäologe aus der bekannten Frankfurter Bankiersfamilie, lebte noch bis Ende des Zweiten Weltkrieg im Schloss, dann begann der Verfall des Anwesens. 1988 kaufte der Privatmann Werner Döttinger das Schloss und begann mit seiner Restaurierung. Für die hervorragende Instandsetzung erhielt er 2016 einen Denkmalpreis.

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