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Schacky-Park

Profanbau (Lat: 47.9408; Long: 11.1027)

Der Schacky-Park - von Rindviechern und andere Kunstbanausen

Jahrelang haben die Schwestern vom Orden des heiligen Vinzenz von Paul ihre Rindviecher hier im ehemaligen Park des Ludwig Freiherr von Schacky auf Schönfeld grasen lassen. Vermutlich scheuten sie als Nonnen den Anblick der zahlreichen nackten Statuen so sehr, dass sie den Garten lieber nicht pflegten. Dafür fanden ihre Rindviecher Unterstand in dem Oktogon und dem Liebestempel.

Freiherr von Schackywar Kämmerer - wir würden heute sagen - Finanzminister unter Prinzregent Luitpold und hatte sich in das Westufer des Ammersees verliebt. Oberhalb der Straße nach Weilheim kaufte er ein Grundstück nach dem anderen, bis sein Grundbesitz ausreichend groß für einen veritablen Park im englischen Stil war. 1903 begannen die Arbeiten für die Anlage des Privatparks. Vorbild war offensichtlich der Englische Garten in München. So finden wir hier auch einen Monopteros. Es gibt zahlreiche Brunnen und Putten. Die Wege erreichen eine Länge von sieben Kilometern. Zwar hatten die Baubehörden ihm nur ein Gartenhaus im bayerischen Stil genehmigt, der Freiherr erlaubte es sich aber, anstelle dessen einen Teepavillon nach fernöstlichem Vorbild zu errichten.

Nach Schackys Tod 1913 ging der Park durch mehrere Hände, bevor er dann schließlich in den Besitz der frommen Schwestern kam. Die, wie gesagt, wussten mit einem Liebestempel nicht viel anzufangen und ließen lieber ihr Vieh auf das Gelände. Der Park verwilderte immer mehr. Für Kinder und Jugendliche muss der Urwald hinter dem schmiedeeisernen Zaun ein verwunschenes Märchenreich gewesen sei. Hier wurden sie vor Erwachsenen in Ruhe gelassen. Vermutlich war angesichts des Verfalls des Parks mancher Gartenbesitzer versucht, die "armen" Statuen und Putten zu retten, indem er ihnen in seinem Garten einen geschützten Standort bot. Inzwischen mussten die Rindviecher weichen. Die Gemeinde Dießen hat das Grundstück von den Nonnen gepachtet und engagierte Bürger haben dazu beigetragen, dass der Park heute wieder in seinem alten Glanz erstrahlt. Am Monopteros finden Matineen statt und ein Laubengang aus Apfelbäumen wird nachts von Kandelabern im Jugendstil beleuchtet.

http://www.schacky-park.de/der-park/historie/

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