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Kloster Schäftlarn

Sakralbau (Lat: 47.9789; Long: 11.4673)

Kloster Schäftlarn - im Tal der Isar

Bereits 762 ist ein Kloster hier im Isartal urkundlich belegt. Allerdings wurden die Mönche während der Ungarneinfälle 955 vertrieben und das Kloster starb aus. 1140 lud Bischof Otto von Freising Mönche des Prämonstratenserklosters im schwäbischen Ursberg ein, das Kloster wieder zu beleben. Im Lauf der Jahrhunderte gab es immer wieder Zerstörungen. 1527 fielen weite Teile der spätgotischen Klosteranlage einem Brand zum Opfer. Die heutigen Klosterbauten wurde ab 1702 nach Plänen des Architekten Giovanni Antonio Viscardi errichtet. Viscardi sah einen dreigeschossigen Komplex mit zwei Innenhöfen vor. Die bestehende Klosterkirche blieb zunächst erhalten, wurde dann aber abgerissen. 1733 begann François Cuvillés der Ältere mit dem Bau des Gotteshauses. 1740 mussten die Arbeiten jedoch eingestellt werden. Die Verantwortlichen bekamen plötzlich Zweifel, ob Cuvillés' Planung nicht den finanziellen Rahmen sprengen würde. Die Zeiten waren hart, viel Geld floss in die kriegerischen Auseinandersetzungen um den österreichischen Erbfolgekrieg. Erst 1750 konnten die Arbeiten an der Baustelle wieder aufgenommen werden. Allerdings ersetzte man Cuvillés durch die beiden Baumeister Johann Michael Fischer und Johann Baptist Gunetzhrainer. Als erstes überarbeiteten sie die ursprüngliche Planung und nahmen Einsparungen vor. Die Ausstattung im Rokokostil besorgte Johann Baptist Zimmermann. Er war auch für die Einrichtung der weltberühmten Wieskirche verantwortlich. Die Altäre und die Puten stammen aus der Werkstatt des Münchner Bildhauers Johann Baptist Straub. Die den beiden Heiligen Dionysius und Juliana geweihte Kirche gilt als eines der Hauptwerke des bayerischen Rokoko. Die Säkularisation von 1803 war im Fall von Schäftlarn für den Kurfürsten besonders lukrativ, gehörten doch Besitzungen in Schwabing, Sendling und Hesselohe zum Kloster. Die dortigen Grundstücke waren im aufstrebenden München Gold wert. Nach Jahrzehnten, in denen die Gebäude teilweise verfielen, übergab König Ludwig I. von Bayern 1866 das Kloster an den Benediktinerorden. Dieser richtete neben einem Konvent auch ein Gymnasium ein. Noch heute beherbergt das Kloster ein privates Gymnasium mit 470 Schülern.

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