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Hotel Leoni

Profanbau (Lat: 47.9732; Long: 11.3518)

Hotel Leoni - Belcanto und Pasta

Um das Jahr 1810 stand auf der kleinen Ausbuchtung in den See die Villa des Staatsrats Franz von Krenner. Krenner war nicht nur ein hervorragender Jurist, sondern auch begeisterter Sammler erotischer Literatur. Seine Sammlung soll 2900 Werke umfasst haben. Sie landete in der Bayerischen Staatsbibliothek und muss so pikante Werke enthalten haben, dass sie bis 1966 der Öffentlichkeit nicht zugänglich war. Als Krenner 1857 kinderlos starb, erbte der von ihm verehrte italienische Hofopernsänger Guiseppe Leoni sein Anwesen. Leoni war verheiratet mit einer bekannten Balett-Tänzerin. Seine Frau verstarb 1824 und er heirate kurz danach erneut. Seine neue Ehefrau soll eine ausgezeichnete Köchin gewesen sein und so ließ Leoni die Villa zu einem Gasthof umbauen. Bald konnte er in seinem italienischen Lokal Gäste aus München begrüßen. Ob Leoni eine seiner Arien schmetterte, während er die Pasta servierte, wissen wir nicht. Auf jeden Fall sprach es sich schnell herum, dass man bei dem einstigen Opernstar Leoni gut essen konnte. Die Hautvolée gab sich ein Stelldichein am Würmsee, wie der Starnberger See damals noch hieß. Da es kaum möglich war, an einem Tag mit der Postkutsche von München an den See und abends wieder zurückzufahren, entstand neben dem Speiselokal bald auch ein Hotel. 1854 wurde die Bahnstrecke München - Starnberg eröffnet, kurz darauf fuhren die ersten Dampfschiffe auf dem See. Jetzt konnten die Ausflügler noch zahlreicher in das mondäne Etablissement kommen. Der spätere Eigentümer Oskar Strauch ließ sogar eine Standseilbahn auf die Rottmannshöhe bauen, wo er ein zweites Hotel errichten ließ.

In den 60iger Jahren des letzten Jahrhunderts hatte das Hotel Leoni die besten Zeiten jedoch hinter sich. 1973 wurde das alte Hotel mit den Türmchen abgerissen und an seiner Stelle das Seehotel Leoni erbaut. Auch wenn der moderne Zweckbau nicht mehr den Charme des alten Leoni hat, so lohnt ein Besuch auf jeden Fall. Von der Terrasse des Gasthauses hat man auch heute noch einen unvergleichlichen Blick auf den See und die dahinterliegenden Alpen.

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