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Schloss Wasserburg

Profanbau (Lat: 48.0606; Long: 12.23)

Burganlage und Schloss Wasserburg

Die Entstehung der einstigen Burganlage verliert sich im Dunkel der Geschichte. Früher gingen Historiker davon aus, dass Hallgraf Engelbert von Attel Mitte des 12. Jahrhundert seinen Stammsitz hierher verlegen hat lassen. Eine entsprechende Urkunde hat sich jedoch im Nachhinein als falsch erwiesen. "Fake News" sind also keine Erfindung der Moderne.

1247 belagerte Herzog Ludwig II. die Burganlage um sie schließlich nach 17 Wochen endlich einzunehmen. Ab da gehörte Wasserburg zum Besitz der Wittelsbacher. Der neue Besitzer Herzog Ludwig II. ist vielen besser bekannt unter seinem Beinamen "Ludwig der Strenge". Diesen Beinamen erhielt er, weil er aus Eifersucht seine Gattin hatte enthaupten lassen. Wie sich später herausstellte, war die Eifersucht unbegründet.

Ludwig war Oheim von Konradin , dem letzten Staufer. Nachdem dessen Vater König Konrad IV. verstorben war, übernahm Ludwig die Vormundschaft und ließ Konradin auf der Wasserburg erziehen. Gerade einmal 15 Jahre alt, zog Konradin 1267 mit seinem Onkel Herzog Ludwig nach Italien, um dort seine Erbansprüche durchzusetzen. In Verona trennte sich Ludwig im Streit von Konradin. Konradin zog über Rom nach Süditalien weiter. Nach einer verlorenen Schlacht und seiner Gefangennahme wurde der letzte Staufer am 29. Oktober 1268 in Neapel öffentlich enthauptet.

1415 ließ Herzog Ludwig der Gebartete von Ingolstadt die Stadtbefestigung verstärken, so dass die Stadt als nahezu uneinnehmbar galt. Trotzdem glaubte sein Vetter Herzog Heinrich von Bayern-Landshut, Ludwig die Stadt wegnehmen zu können. Während der wochenlangen Belagerung schossen die Angreifer mit Steinschleudern und Katapulten nicht weniger als 1.366 große Steinkugeln in die Stadt. Erfolglos. Die Wasserburger hielten der Belagerung stand, die Feinde rückten schließlich ab. Als Dank für die Tapferkeit der Bürger bekam Wasserburg das Recht, Steuern auf das durchgeführte Salz zu erheben, den Salzscheibenpfennig. Dieses Privileg durften sie auch behalten, als nach dem Tode Ludwigs des Buckligen die Landshuter Linie doch noch in den Besitz der Stadt kam.

1475 wurde der Bergfried erneuert. Ab 1526 erfolgte der Um- bzw. Neubau zu dem spätgotischen Schloss an der heutigen Stelle. Aus dieser Zeit stammen die markanten Treppengiebel. Nachdem aufgrund der Entwicklung moderner Kanonen die Festungsmauern nur noch marginalen Schutz boten, wurde 1779 der Bergfried abgerissen. 1809 schließlich schüttete man die Burggräben zu. Heute befinden sich in den Gebäuden der Burg unter anderem ein Seniorenheim sowie das Vermessungsamt. Die Gebäude sind öffentlich nicht zugänglich.

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