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Kloster Attel

Sakralbau (Lat: 48.0236; Long: 12.1751)

Kloster Attel - vom Kloster zur modernen Einrichtung für Behinderte

Graf Arnold von Dießen-Andechs gründete das Kloster Attel im Jahr 1037 und überließ es den Benediktinern. Allerdings war der Abtei keine lange Existenz beschieden. Bereit nach wenigen Jahrzehnten gaben die Mönche auf und verließen das Kloster. 1137 unternahm Graf Engelbert von Limburg einen zweiten Versuch, die Abtei zu beleben und war damit erfolgreicher. Eine echte Blütezeit erlebte Kloster Attel in der Mitte des 15. Jahrhunderts.

1713 ließ Abt Cayetan Scheyerl die romanische Basilika aus dem 12. Jahrhundert abreißen und an deren Stelle den heutigen barocken Bau errichten. Die Stuckverzierungen mit Rosetten, Girlanden und Akanthusranken an Decke und Wänden stammen von dem Stuckateur Benedikt Zöpf. Dessen Kollege Johann Baptist Zimmermann übernahm die Verzierung der Seitenkapellen. Es fällt auf, dass in der Klosterkirche von Attel die ausladenden Deckengemälde fehlen, die sonst Barockkirchen in Bayern zieren. Dafür sind die Altäre reich geschmückt. Die meisten Altäre wurden von hiesigen Klosterbrüdern geschaffen und zeigen, dass auch in Klosterwerkstätten handwerklich hochwertige Kunst geschaffen wurde.

Der Hochaltar von 1731 zeigt im Altarblatt die Nachbildung des Bildes von Peter Paul Rubens: Das Apokalyptische Weib. Das Gemälde wird flankiert von den Statuen des Hl. Benedikt und seiner Schwester Scholastika. Im Altarauszug findet sich eine Figurengruppe um den Erzengel Michael. Links vom Chor gibt es hinter einer Glasabdeckung einen Schrein mit Jesus am Kreuz. Es trägt die Bezeichnung: "Jesus im Elend" und ist insofern auffallend, als auf der Brust des Gekreuzigten ein großes goldenes Herz zu sehen ist. Das Original der weit über die Region hinaus bekannten "Immaculata" von Ignaz Günther befindet sich heute im Diözesanmuseum in Freising. Das Stiftergrab aus rotem Marmor in der süd-westlichen Ecke stammt aus der Zeit von kurz vor der Reformation.

Nachdem das Kloster 1803 im Rahmen der Säkularisation zunächst aufgelöst worden war und danach einzelne Gebäude der Spitzhacke zum Opfer fielen, übernahmen die Barmherzigen Brüder 1874 die noch verbliebenen Gebäude und eröffneten eine Einrichtung für behinderte und pflegebedürftige Menschen. Die Stiftung ist bis heute aktiv.

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