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Kaiserbad

Profanbau (Lat: 47.8612; Long: 12.1275)

Das Kaiserbad - verblasster Glanz aus der Kaiserzeit

Als Badekurort ist Rosenheim nun wirklich nicht bekannt. Selbst die wenigsten Rosenheimer dürften heute noch wissen, dass einst Kaiser und Könige in ihre Stadt zur Bäderkur kamen. Bereits 1615 hatte ein Arzt namens Tobias Geiger die stark eisenhaltige Küpferlingquelle entdeckt. Es dauerte dann allerdings noch 85 Jahre, bis der Ratsherr Wolff Jakob Ruedorffer 1700 auf die Idee kam, das Quellwasser für ein Heilbad zu nutzen. Doch die Konkurrenz in den benachbarten Orten Reichenhall, Traunstein und Aibling schlief nicht und wurde bald so stark, dass das Rosenheimer Heilbad nicht richtig florieren wollte. Um das Geschäft anzuschieben, entschloss man sich in Rosenheim, den Bäderbetrieb durch den Bau von Luxusquartieren aufzuwerten. Man baute einen Komplex mit insgesamt 53 Gästezimmern und 40 Badekabinen. Nachdem der bayerische König Max II. 1858 erstmals das Solebad in Rosenheim besucht hatte, war der Anfang gemacht. Bald strömten wohlhabende Bürger von weither in die Innstadt. Als dann 1878 auch noch der Deutsche Kaiser Wilhelm I. nach "Bad Rosenheim" kam - er kurte insgesamt neun Mal hier - begann die Blütezeit für das nun als "Kaiserbad" bekannte Kurzentrum. Doch dieser Aufschwung war von kurzer Dauer.

Während des Ersten Weltkrieges wurde die Badeanstalt zum Lazarett umfunktioniert. 1917 brannten die Gebäude teilweise aus. Nach Kriegsende wurde der Badebetrieb nicht mehr aufgenommen. Die eisenhaltige Quelle wurde zugeschüttet. Nach langen Jahren des Verfalls hat man das heruntergekommene Gebäude 1984 abgerissen und als städtebaulichen Akzent an seiner Stelle einen Parkplatz eingerichtet. Seither erinnert nur noch das von Ranken überwucherte Marmorportal an die einstige Blütezeit von "Bad Rosenheim".

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