Apple AppStoreGoogle Play Store

Heiliggeistspital

Sakralbau (Lat: 48.0602; Long: 12.2321)

Das Heiliggeistspital - einst Krankenhaus und Altenheim

Wer sich Wasserburg von Süden nähert, um über die Innbrücke hinein in die Stadt zu fahren, kann ihn nicht übersehen: Den breit-ausladenden Bau des Heiliggeistspitals mit dem Brucktor, das wie ein offenes Maul Fahrzeuge und Passanten verschlingt. Ritter Zacharias von Hohenrain, damals Pfleger von Wasserburg, stifte 1338 das Spital nebst Spitalkirche. Bereits 40 Jahre später fielen die Krankenanstalt und die Kirche einem Brand zum Opfer und mussten wieder aufgebaut werden.

Schon bald übernahm die Stadt das Spital und führte es als soziale Einrichtung weiter. Heute beherbergt das Gebäude die Sammlung "Wasserburg aus fünf Jahrhunderten". Auf vier Etagen werden kunst- und kunsthandwerkliche Gegenstände aus der Geschichte Wasserburgs gezeigt: Gemälde, Stiche, Skulpturen von Wasserburger Künstlern, aber auch Keramik, Silber, Zinn, Tabakdosen und Stoffe sowie antike Model zur Formung von Stuck- und Ton- Ornamenten und Lebzelten. Eine besondere Attraktion ist der "Wasserburger Saal" mit Gemälden von verschiedenen Künstlern.

In der Eingangshalle zum früheren Spital befindet sich das Portal zur Spital-Kirche. Der Kirchenraum wird überwölbt von einem Netzrippengewölbe. Oberhalb der drei Fenster an der Ostwand befindet sich ein Rundfenster mit altem Maßwerk. Der ursprünglich spätgotische Altar ist nur noch in Resten erkennbar. Besondere Beachtung verdient hier die Schnitzgruppe mit der Darstellung des Pfingstwunders. Diese sog. Schreinplastik stammt von einem unbekannten Künstler aus dem Umfeld des Bildhauers Erasmus Grasser und dürfte um 1500 entstanden sein. Lange war das Kunstwerk unterschätzt worden - erst nach der Restaurierung erkannte man seinen künstlerischen Wert.

Zur Übersichtsseite