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Heilig Geist Kirche

Sakralbau (Lat: 47.856; Long: 12.1265)

Die Heilig Geist Kirche - das private Gotteshaus eines reichen Bürgers

Die schlichte Saalkirche von Heilig Geist wurde 1449 von dem wohlhabenden Rosenheimer Bürger Hans Stier gestiftet. Sie enthält zwei übereinanderliegende Kapellen: die Michaelskapelle und die Wolfgangkapelle. Stier hatte sich einen direkten Zugang von seinem Wohnhaus am Max-Josef-Platz 13 zur obenliegenden Wolfgangkapelle einrichten lassen, um so bequem und trockenen Fußes zum Gottesdienst zu kommen. Neben ihrer Funktion als Privatkapelle war Heilig Geist auch als öffentlicher Kirchenraum für Rosenheimer Bürger und als Spitalkirche zugänglich. Nach dem Stadtbrand von 1648 hatte man den einstigen spätgotischen Spitzturm durch den barocken Zwiebelturm ersetzt. Ende des 17. Jahrhunderts begann man mit der Umwandlung des Kirchenraums im damals vorherrschenden barocken Stil. Der einst von Hans Stier angelegte Zugang wurde zugemauert und die Wolfgangkapelle vom Kirchenschiff abgetrennt.

Bei den Renovierungsarbeiten von 1963/64 versuchte man, den ursprünglichen spätgotischen Charakter des Kirchenraums wieder herzustellen. Man entfernte die Trennwand zur Wolfgangkapelle wieder und riss den Barockaltar ab. Im Zuge dieser Arbeiten wurden unter anderem Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert freigelegt. Eines der Bilder ist das wertvolle spätgotische Luccabild. Es erzählt die Geschichte eines Spielmanns, der 1282 in die toskanische Stadt Lucca gekommen sein soll, um sein Brot mit seiner Musik zu verdienen. Obwohl er den ganzen Tag gespielt hatte, schenkte ihm kein Bürger auch nur eine einzige Münze. Enttäuscht ging er in den Dom, um dem dortigen Gnadenbild sein Leid zu klagen. Der Sage nach soll ihm daraufhin die Christusfigur einen goldenen Schuh zugeworfen haben. Und der Spielmann war seine Geldsorgen los.

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