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Die Chiemsee-Bahn

Profanbau (Lat: 47.8605; Long: 12.3653)

Die Chiemsee-Bahn - "Sie haben keine Umsteigmöglichkeit"

Hätte nicht Prinzregent Luitpold kurz nach dem Tod des Märchenkönigs Ludwig II. 1886 entschieden, seinen Untertanen das halbfertige Neue Schloss von Herrenchiemsee zur Besichtigung freizugeben, Prien wäre vermutlich weiterhin ein verschlafener Ort am Gestade des Chiemsees geblieben. So aber strömten Scharen von Schaulustigen in den kleinen Ort, um von hier aus über den See zum Schloss ihres "Kini" überzusetzen. Anfangs wurden die Touristen vom Bahnhof Prien mit Pferdewagen zur Dampferanlegestelle befördert, von wo sie dann mit einem Dampfer zur Hauptinsel gefahren sind. Dem wachsenden Andrang aber war dieses Beförderungsmittel bald nicht mehr gewachsen. Man plante eine Bahnverbindung. Feierlich wurde die nicht einmal zwei Kilometer lange Bahnstrecke am 10. Juli 1887 eröffnet. Auch Mitglieder des bayerischen Königshauses haben die Bahn benutzt. Damit die bessere Gesellschaft auf der "langen" Bahnreise - sie dauert insgesamt acht Minuten - nicht auf den gewohnten Luxus verzichten musste, gab es einen richtigen Salonwagen.

Technisch gilt die alte Dampflok von 1887 als überholt. Aber eine elektrisch betriebene fahrerlose Glaskabine, wie sie heute etwa an Flughäfen üblich ist, hätte niemals den Charme dieses fauchende Ungetüms. Und so pflegen die Maschinisten bis heute die Ventile und fetten die Gestänge.



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