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Das Alte Schloss von Herrenchiemsee

Profanbau (Lat: 47.8687; Long: 12.397)

Das Alte Schloss von Herrenchiemsee - Geburtsort des Grundgesetzes

Bereits im 8. Jahrhundert befand sich auf der Insel eine Benediktinerabtei. 1130 ließ Erzbischof Konrad von Salzburg das Kloster zu einem Augustiner-Chorherrenstift umwandeln. Mit dem Bau der heutigen vierflügeligen Klosteranlage wurde noch während des Dreißigjährigen Krieges begonnen. Die Arbeiten konnten allerdings erst 1730 beendet werden. Im südlichen Flügel, dem so genannten Fürstenstock, findet sich der Kaisersaal und das Gartenzimmer. Beide sind noch in ihrem Originalzustand erhalten. Sie sind besonders prunkvoll ausgestattet und zählen zu den wertvollsten profanen Barock-Räumen Deutschlands. Johann Baptist Zimmermann gestaltete um 1740 den Bibliothekssaal im östlichen Teil der Anlage.

Wie alle anderen Klöster wurde das Stift im Zuge der Säkularisation 1803 aufgelöst. Märchenkönig Ludwig II. kaufte 1873 die gesamte Insel, um sich dort seinen Traum von einem eigenen Versailles zu verwirklichen. Da er die Bauarbeiten an dem neuen Schloss Herrenchiemsee persönlich überwachen wollte, ließ er sich im alten Schloss mehrere Wohnräume einrichten. Diese sind noch in ihrem Originalzustand zu besichtigen.

An diesem äußerten Zipfel Deutschlands tagte im Jahr 1948 der Verfassungskonvent. Im ehemaligen Speisesaal des Königs berieten die Delegierten über die Artikel des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Ein Jahr später, am 23. Mai 1949, wurde der neue Staat ausgerufen. Das Verfassungsmuseum zeigt mit eindrücklichen Fotos und Dokumenten diesen Weg zu unserer modernen Demokratie.



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