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Kloster Ilmmünster

Sakralbau (Lat: 48.4877; Long: 11.502)

Kloster Ilmmünster - Zeugnis aus karolingischer Zeit

Bereits im 8. Jahrhundert siedelten hier Mönche des Klosters Tegernsee. Allerdings galt Ilmmünster zunächst nicht als reguläres Kloster. Grabungen lassen erkennen, dass es zur Zeit der Karolinger durchaus eine bedeutende Anlage war. Um 1030 wurde die Einrichtung in ein Chorherrenstift umgewandelt. Chorherren unterliegen nicht ganz so strengen Regeln wie Mönche.

Ilmmünster unterhielt im hohen Mittelalter eine bedeutende Schule. Konradin, der letzte Staufer, soll hier als Heranwachsender seine Erziehung und Ausbildung erhalten haben. Nachdem in München die Frauenkirche fertiggestellt worden war, beschloss Herzog Albrecht IV. 1492, dort ein gut ausgestattetes Kollegiatstift einzurichten. Die Chorherren von Ilmmünster mussten gegen ihren Willen nach München umziehen. Die Reliquien des heiligen Arsacius wurden dabei gleich mit- umgesiedelt. Damit war Ilmmünster ohne bedeutende Reliquien. Die einst einträgliche Wallfahrt kam zum Erliegen, mit der Folge, dass das Geld für den Erhalt des klösterlichen Anwesens fehlte. Die Gebäude verfielen. Zu allem Überfluss kamen 1646 - kurz vor Ende des Dreißigjährigen Krieges - die Schweden in die Gegend um Pfaffenhofen. Sie brannten einen Großteil der Stiftsbauten nieder.

Die Kirche St. Arsacius konnte jedoch bis heute den ursprünglichen Bauzustand aus dem 13. Jahrhundert erhalten. Lediglich die Flachdecke des Kirchenraums wurde durch ein so genanntes Stichkappengewölbe ersetzt und die Fenster zu Oculi umgestaltet. Unter dem erhöhten Chor befindet sich die ausgedehnte Krypta. Der 1880 erneuerte Hochaltar enthält noch Altarflügel aus der Zeit um 1490. Es wird vermutet, dass die Standfiguren der heiligen Maria und des heiligen Johannes am Chor von Erasmus Grasser stammen. Der weithin sichtbare Turm stammt aus späterer Zeit.

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