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Kloster Geisenfeld

Sakralbau (Lat: 48.6836; Long: 11.6137)

Kloster Geisenfeld - eine wechselvolle Geschichte

Das Kloster wurde 1037 von Graf Eberhard von Ebersberg gegründet und zunächst von Nonnen des Benediktinerordens geführt. Kloster Geisenfeld war eines der größten und reichsten Klöster im damaligen Bayern und besaß 189 Anwesen und Güter in der Umgebung. Es unterhielt eine Brauerei, eine Sattlerei, eine Mühle mit Sägewerk, eine Bäckerei und eine Apotheke. Für die Versorgung mit Wein sorgte ein eigenes Weingut in Österreich.

1632 - während des Dreißigjährigen Krieges - kamen die Schweden nach Geisenfeld. Die Äbtissin konnte mit 42 Personen im letzten Moment nach Ingolstadt fliehen. Die Besatzer müssen wie die Vandalen gehaust haben. Als sie schließlich wieder abzogen, ließen sie haufenweise Kultgegenständen und Gerätschaften mitgehen. Was sie nicht wegschleppen konnten, zerstörten oder verbrannten sie. Auch einen Großteil der Getreidevorräte nahmen sie mit. Auch die meisten Lehnsgüter hatten die Schweden verbrannt. Bei ihrer Rückkehr fanden die Nonnen ihr Kloster in einem solch desolaten Zustand, dass sie es nicht mehr bewohnen konnten.

Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts begann man mit dem Wiederaufbau. Danach erreichte das Kloster seine größte Ausdehnung. Aber die Blüte dauerte gerade einmal einhundert Jahre. 1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Kurfürst Max I. Joseph verkaufte die Gebäude an den Schweizer Seidenbandfabrikanten Johann Rudolph Meyer. Der Philanthrop und helvetische Revolutionär war bekannt geworden, nachdem er mit seinem Bruder als erster Mensch im Berner Oberland den Gipfel der Jungfrau bezwungen hatte. Er wollte hier eine sozial ausgerichtete Fabrikkolonie gründen. Noch bevor er die Pläne umsetzen konnte, gab er auf: Er hatte feststellen müssen, dass das für die Siedlung vorgesehene Land regelmäßig überschwemmt wurde. Neuer Besitzer wurde daraufhin Ritter von Welz. Die Klosterkirche ging als Geschenk an die Gemeinde Geisenfeld und dient seither als Pfarrkirche.

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