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Veste Oberhaus

(Lat: 48.5777; Long: 13.4708)

Veste Oberhaus ? eine der mächtigsten Burganlagen Europas

65.000 Quadratmeter umbaute Fläche ? soviel wie acht Fußballfelder ? hat die Veste Oberhaus und ist damit eine der mächtigsten Burganlagen Europas. Die Anfänge der Bebauung reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Ihre Mauern sollten die Fürstbischöfe nicht nur vor externen Angreifern schützen sondern auch vor ihren eigenen Untertanen. Gleich zweimal ? 1298 und 1367 ? haben sich die Bürger Passaus gegen die Fürstbischöfe erhoben und forderten mehr Unabhängigkeit. Die Herren auf ihrer sicheren Burg wollten jedoch nicht nachgeben und schossen von oben auf die eigenen Untertanen in der Stadt. Bei der ersten Revolte soll die Stadt von dem Steinhagel aus der Burg schwer beschädigt worden sein.

Auch die zweite Belagerung ? drei Generationen später - ging zu Gunsten der geistlichen Herren aus. Danach hatten die Fürstbischöfe für Jahrhunderte Ruhe vor ihren Untertanen.

1535, in den Wirren der Reformation, wurden 52 Mitglieder einer Wiedertäufersekte im Oberhaus gefangengehalten, weil sie ihrem Glauben nicht entsagen wollten. Die Nachfahren dieser Gläubigen wanderten nach Amerika aus und sind als Amish-People bekannt. Sie leben bis heute ganz im Stil ihrer Vorfahren und verwahren sich gegen die moderne Zivilisastion. Lieder, die einst in der Kerkerhaft entstanden sind, begleiten heute noch den Gottesdienst.

Immer wieder konnte sich die Veste Oberhaus erfolgreich gegen Angreifer erwehren. Zuletzt nutze Napoleon die Festung als Bollwerk gegen die Österreicher. Von dort oben konnte er deren Stellung am gegenüberliegenden Donauufer beschießen. Nach dem Ende Napoleons wurde die Festung für über hundert Jahre zu einem Staats- und Militärgefängnis umfunktioniert. Charles de Gaulle soll während des Ersten Weltkriegs hier interniert gewesen sein.

Heute gehört das Oberhaus der Stadt und beherbergt u. a. ein bedeutendes kulturgeschichtliches Museum.

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