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Stephansdom

Kirche (Lat: 48.5742; Long: 13.4657)

Der Stephansdom

Hoch über der Halbinsel zwischen Donau und Inn ragen die beiden charakteristischen Türme des Passauer Doms in den Himmel. Schon in Zeiten, als das römische Imperium fast vollständig untergegangen war, soll in der damals Batavis genannten Stadt eine Kirche gestanden haben.

Die Bischofskirche wurde im Jahr 730 erstmals urkundlich erwähnt und war schon zehn Jahre später Kathedrale. Die Kirche durchlebte verschiedene Bauperioden: Die Bischofskirche aus der Zeit um 720, der frühgotische Dom, erbaut zwischen 1280 und 1325, der spätgotische Ostteil und der barocke Neubau - letzterer aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Beim Stadtbrand von 1662 blieb lediglich der spätgotischen Ostteil erhalten - alle anderen Teile wurden vom Feuer zerstört. Die Sage berichtet, dass sich bei dem Feuersturm eine Figur aus der Fassade gelöst hat und zu Boden stürzte - erhalten ist noch der Kopf - der Passauer Tölpel.

Schon zwei Jahre nach der Katastrophe beauftrage Fürstbischof Wenzeslaus Graf Thun den italienischen MeisterCarlo Lurago mit dem Wiederaufbau. Die Stuckarbeiten übernahm der ebenfalls aus Italien stammende Stukkateur Giovanni Battista Carlone. Er war mit 13 Mitarbeitern ganze 17 Jahre mit der Dekoration der Flächen und dem Aufbau der Altäre beschäftigt. Carlone schuf auch die ca. 1.000 Stuckfiguren, unter anderem die Putten mit ihren Spruchbändern und die überlebensgroßen Propheten.

Die Ausmalung der 171 Gewölbeflächen übernahm der Italiener CarpoforoTencalla. Da beim zweiten Dombrand 1680 die Flammen auch das hölzernen Malergerüst erfassten, wurden bereits fertiggestellt Fresken in Mitleidenschaft gezogen. Bei der Renovierung wurden die vorhandenen Malereien oft übermalt. Fast hätte der Dom den Zweiten Weltkrieg unversehrt überlebt, da traf ihn am 2. Mai 1945 - sechs Tage vor Kriegsende - ein Artelleriegeschoß. Bei der 1980 abgeschlossenen Renovierung konnten die Schäden jedoch weitgehend beseitigt werden. Besondere Beachtung verdient die Kanzel. Sie ist ganz aus Lindenholz geschnitzt und mit Blattgold belegt. Hergestellt wurde sie 1726 in Wien. Wer denkt, hier hätten die Künstler nur so mit Gold geklotzt, der irrt. Das Blattgold wurde so hauchdünn aufgetragen, dass für einen Quadratmeter gerade mal ein halbes Gramm Gold erforderlich war. Wenn es hoch kommt, dann hat eine einzige mittelgroße Goldmünze ausgereicht, um all diese Pracht zu schaffen. Neueren Datums ist der Hochaltar. Er stellt die Steinigung des Kirchenpatrons Stephan dar und wurde 1952 vom Münchener Bildhauer Prof. Henselmann geschaffen.

Über die Grenzen hinweg bekannt ist der Passauer Stefansdom vor allem wegen seiner Domorgel mit den fünf Orgelwerken. Sie gilt als die größte Kirchenorgel der Welt.

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