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Salzhandel

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Der Salzhandel - Quelle für Passaus Reichtum

Salz, das wir heute im Winter tonnenweise auf die Straßen streuen, damit kein Autofahrer in den Graben rutscht, wurde einmal als Weißes Gold bezeichnet. Es ist für den Organismus von Mensch und Tier lebensnotwendig - und war lange Zeit das wichtigste Konservierungsmittel. Wie sagte der römische Staatsmann Cassiodor: "Auf Gold kann man verzichten, nicht aber auf Salz".

Aufgrund seiner günstigen Lage am Zusammenfluss von Ilz, Donau und Inn war Passau von alters her ein wichtiger Umschlagplatz für Waren aller Art. Vor allem Salz, das in den Salzbergwerken von Hallein und Reichenhall gefördert und dann über Salzach und Inn flussabwärts verschifft wurde, musste in Passau zwischengelagert und verzollt werden, bevor es dann auf Saumtieren über den Goldenen Steig weiter in das salzlose Böhmen befördert werden konnte. Zeitweise sollen bis zu eintausend Männer und dreitausend Tragtiere gleichzeitig zwischen Passau und Böhmen unterwegs gewesen sein.

Neben den Salzhändlern, den so genannten Salzfertigern, lebten auch andere Berufssparten vom Salz. Etwa die Schiffszimmerleute, die Salzfassbauer und die Fährleute, nicht zuletzt aber die Fürstbischöfe. Viele der prunkvollen Bauten, die wir heute bestaunen können, wurden aus den Einnahmen des Salzhandels finanziert. Als 1526 Böhmen unter habsburgischen Einfluss kam, wollten die neuen Herrscher, dass das Salz aus dem österreichischen Salzkammergut eingeführt wird. Bayerisches Salz wurde durch hohe Zölle verteuert. So ging der Salzhandel in Passau stark zurück. Das endgültige "Aus" kam 1706, als in Böhmen die Einfuhr von Salz aus den Bayerischen Salinen absolut verboten wurde - dies war auch das Ende für den Goldenen Steig.

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