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Passauer Vertrag

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Der Passauer Vertrag - der Anfang vom Ende eines Kaisers, in dessen Reich die Sonne nicht unterging

Er war der Kaiser, in dessen Reich die Sonne nicht unterging. Doch in Deutschland machten die protestantischen Fürsten Karl V. zu schaffen. Sie forderten Religionsfreiheit. Die protestantischen Fürsten verbündeten sich im Schmalkaldischen Bund gegen den Kaiser. Bei der Schlacht bei Mühlberg im südlichen Brandenburg wurde die Armee der protestantischen Fürsten 1547 endgültig geschlagen.

Karl V. befand sich auf dem Höhepunkt seiner Macht. Er glaubte, dass er den Protestantismus für immer zurückgedrängt habe. Auf dem ?geharnischten? Reichstag in Augsburg 1548 diktierte er das Augsburger Interim , das eine Wiedereingliederung der Protestanten in die Katholische Kirche vorbereiten sollte. Doch die geschlagenen protestantischen Fürsten unter Moritz von Sachsen verbanden sich mit dem französischen König Franz I. gegen den deutschen Kaiser. Ohne Geld und ohne ausreichend Truppen saß Karl V. in Innsbruck in seiner Hofburg fest. Als die Truppen Moritz von Sachsens heranrückten, blieb ihm nur die Flucht über den Brenner. In dieser Situation traf sich in Passau der Bruder des Kaisers, König Ferdinand I., mit den Vertretern der Protestanten, um den sog. Passauer Vertrag abzuschließen. Dieser Vertrag gewährte den Anhängern der Reformation von Martin Luther die Ausübung ihres Glaubens, auch wenn eine endgültige Einigung erst drei Jahre später, auf dem erneuten Reichstag in Augsburg 1555 erreicht werden sollte. Die Geschehnisse um den Passauer Vertrag waren der Anfang vom Ende des einst mächtigsten Herrschers des Abendlandes - Karl V. trat noch während des Reichstags in Augsburg ab und zog sich verbittert in ein Kloster in Südspanien zurück. Eine Epoche ging zu Ende - doch die Religionsstreitigkeiten blieben erhalten und mündeten schon drei Generationen später in den Dreißigjährigen Krieg.

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