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Neue Residenz

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Die Neue Residenz in Passau

?Ihr sollt Euch aber Schätze sammeln im Himmel und nicht auf Erden ....?. In der Beziehung sahen es die kirchlichen Herren nicht so eng, wie es Jesus einst wohl gemeint hatte. Warum sollten sie aufs Himmelreich warten, wenn es sich schon hier auf Erden gut leben ließ.

Zur Zeit Luthers gab es im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation nicht weniger als 53 Bischöfe im Fürstenrang, die auch entsprechende weltliche Macht ausübten und dabei einen fürstlichen Lebensstil pflegten. Einige Regierungssitze der Fürstbischöfe zählen zu den schönsten Bauten Deutschland.

Obwohl die alte Residenz nach den Beschädigungen durch den Stadtbrand von 1662 wieder renoviert worden war, musste ein Neubau her. Man wollte schließlich gegenüber den anderen Fürstbischöfen nicht zurückstehen. Doch ganz so prunkvoll, wie der Kollege in Würzburg, konnten die Fürstbischöfe von Passau nicht bauen. 1712 begann man, neben der bereits existierenden alten Residenz einen barocken Neubau zu errichten. Dafür mussten einige Gebäude abgetragen werden. Auf deren Fundamenten errichtete man dann den neuen Palast. Achtzehn Jahre vergingen bis zur Fertigstellung. Fürstbischof Kardinal Ernst von Firmian gefiel jedoch die Fassade nicht und so ließ er sie bereits 1765 überarbeiten und um zwei Portale und eine Dachbalustrade ergänzen. Auch das Schachttreppenhaus im Innern wurde umgestaltet. Es gilt seither als eines der schönsten barocken Treppenaufgänge in Deutschland.

1809 hat Napoleon Bonaparte in der Residenz vorübergehend Quartier bezogen, jener Napoleon, der durch die Säkularisierung mit dazu beigetragen hat, dass die geistlichen Fürstentümer in Deutschland aufgelöst wurden. 2010 war das Gebäude teilweise einsturzgefährdet. Jetzt rächte sich, dass man beim Bau die alten Fundamente aus dem Mittelalter verwendet hatte, deren Statik nicht ausreichte. Das Problem wurde dank neuester Technik inzwischen gelöst.

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