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Lukas Kern

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Lukas Kern - Unternehmer und Wohltäter

Für Waisenkinder waren in früheren Zeiten die Aussichten absolut nicht rosig. Es gab so gut wie keine staatlichen Einrichtungen. Aus Märchen kennen wir etwa das Schicksal vom Waisenmädchen Sterntaler. Vielfach waren es vermögende Wohltäter, wie Lukas Kern, die durch ihre Stiftungen diesen Kindern aus dem Elend helfen wollten. Kern stammte aus dem Bayerischen Wald und zog in der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts nach Passau. Er wurde Schiffmeister und Gastwirt und gehörte bald zu den anerkanntesten Bürgern der Stadt. Sein Reichtum stammte aus verschiedenen Unternehmungen. So hatte er unter anderem Graf von Lamberg, dem Fürstbischof von Passau, vorgeschlagen, die reichen Waldbestände des Bayerischen Waldes zur Holzgewinnung zu nutzen und das geschlagene Holz über die Ilz nach Passau zu triften.

Noch zu Lebzeiten unterstütze Kern mit seinem Geld kirchliche Projekte, etwa durch Stiftungen für die St. Michaelskirche in Passau. In seinem Testament bestimmte er einen Betrag von 72.400 Gulden für die Errichtung eines Waisenhauses für Passauer Kinder. Es sollte Platz für wenigstens zwölf Buben und ebenso viele Mädchen bieten. Das Waisenhaus, das mit seinem Geld errichtet wurde, gleicht in keiner Weise den damals üblichen Nutzbauten, die man aus anderen Städten kennt. Vielmehr lässt der stattliche Bau eher vermuten, dass es sich um das Gebäude eines Patriziers oder begüterten Adligen handelt. Das Portal der Waisenhauskapelle ist reich bemalt und erinnert an eine der vielen bayerischen Barockkirchen. Das ausladende Walmdach gilt als Meisterwerk der Zimmermannskunst. Der Dachstuhl musste in den 250 Jahren seiner Existenz nicht einmal repariert werden.

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