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Ilzstadt

(Lat: 48.576; Long: 13.4755)

Die Ilzstadt ? nah am Wasser gebaut

Von hier ging es los, von hier zogen die Handelsleute mit ihren Saumpferden den Goldenen Steig hinauf in den Böhmerwald. Vor dem Aufbruch konnten sich die Händler und Fuhrunternehmer in der Stadt nochmals mit Proviant und Werkzeugen versorgen, bevor sie sich auf den beschwerlichen Weg über den Böhmerwald machten. Handelsleute, die aus dem Böhmischen zurückkamen, fanden am Ende ihrer Reise in einem der zahlreichen Gasthäuser der Stadt die Möglichkeit zur Einkehr und Stärkung. Mancher mag seinen spärlichen Lohn gleich wieder verspielt oder versoffen haben. Der Stadt auf jeden Fall tat das rege Treiben gut, sie wurde reich, immerhin so reich, dass sich die Stadt bereits in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundert eine eigene Stadtmauer leisten konnte. Doch mit dem Rückgang des Passauer Salzhandels im siebzehnten Jahrhundert verlor auch die Stadt an Bedeutung.

Der Fluch der Ilzstadt bestand darin, dass die Häuser bis in unmittelbare Nähe des Flusses gebaut waren. Überschwemmungen suchten die Stadt regelmäßig heim, oft noch mehr, als das gegenüberliegende Passau. Vor allem das Jahrtausendhochwasser von 1954 hat die Stadt schwer in Mitleidenschaft gezogen. 1960 ging man deshalb daran, die Häuser teilweise abzureisen und sie an höhergelegener Stelle neu aufzubauen. Insgesamt waren 59 Häuser von den Maßnahmen betroffen. Bis heute geht der Streit zwischen Denkmalpflegern und Modernisierern, ob auf diese Weise nicht ein einmaliges historisches Stadtbild für immer verloren gegangen ist.

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