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Goldhauben

(Lat: 48.5751; Long: 13.469)

Die Goldhauben ? teuer wie ein Pferd

Die französische Revolution brachte unter anderem die überkommene Kleiderordnung durcheinander. Jetzt war es auch Bürgerinnen erlaubt, ihren Kopfschmuck durch Gold und Silber zu veredeln.

Die heutige Form der Passauer Goldhaube entstand im ausgehenden 18. Jahrhundert in der Gegend um Passau und Linz. Bei der Herstellung wird ein gefüttertes Drahtgestell mit einem gewebten Goldband oder auch Tüll überzogen und mit Goldfäden und Paillettenstickereien verziert. Es ist weniger das teure Material, das den Wert eines solchen Stückes ausmacht, als vielmehr der immense Arbeitsaufwand. Er liegt in der Regel bei über 350 Stunden je Haube. Deshalb sagte man im Volksmund, eine Haube koste ein gutes ?Rossgeld?, also den Wert eines Pferdes. Das Aussterben der Trachten auch in Passau gegen Ende des 19. Jahrhunderts hätte fast zum Verschwinden der Goldhaubentradition geführt. Der Beruf der auf die Goldhauben spezialisierten Hut- oder Haubenmacherin starb aus, weil sich niemand mehr den teuren Kopfschmuck leisten konnte.

Heute sind es Hobbynäherinnen in den Traditionsvereinen, die sich ihre eigenen Goldhauben passend zur Tracht entwerfen und sticken. Inzwischen wird die Goldhaube in Passau wieder von Frauen an hohen kirchlichen Festtagen getragen ? oder bei Festakten der Stadt Passau und auf Trachtenumzügen.

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