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Die Schranne

Profanbau (Lat: 48.8515; Long: 10.4911)

Die Schranne - das mittelalterliche Kornhaus

Die Bezeichnung Schranne leitet sich ursprünglich vom italienischen Wort scranna ab und bedeutet Gerichtsbank oder Strafbank. In nördlichen Gefilden steht der Begriff Schranne eher für Lager- oder Markthalle. Üblich ist in anderen Städten auch die Bezeichnung Kornhaus.

Seit dem Mittelalter fand in Nördlingen regelmäßig der Getreidemarkt statt. Die Bauern aus der Umgebung lieferten ihr Korn bei der Schranne ab. Die Abläufe waren in einer Schrannenordnung genau festgeschrieben. Unter anderem waren festgelegt, wie hoch die Zölle sind und welche Gebühren für die Einlagerung und den Verkauf zu entrichten sind. Man wollte Preistreiberei vermeiden , denn für eine Stadt wie Nördlingen war es äußerst wichtig, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln auch in Notzeiten gesichert war. Da durfte nichts dem Zufall überlassen werden. Trotzdem konnte auch die strenge Schrannenordnung nicht verhindern, dass es 1817 zu einer Teuerungswelle kam. Wegen des Ausbruchs des Vulkans Tambora im fernen Indonesien war der vorhergehende Sommer 1816 in Mitteleuropa eher ein Winter gewesen. Die Ernte war miserabel ausgefallen und so wurde kaum Korn angeboten. Anscheinend konnten sich einige Kornhändler dadurch "gesundstoßen". Im Wesentlichen blieb der Handel des Korns über die Schranne über Jahrhunderte unverändert. Erst 1937 wurde der Betrieb eingestellt. Das Gebäude der Alten Schranne stammt aus dem Jahr 1602. Seit dem Umbau von 1997 beherbergt das Haus eine moderne Markthalle und ein Restaurant. Im 1. Stock finden Ausstellungen und Konzerte statt.

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