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Schlacht von Nördlingen

Geschichte (Lat: 48.8044; Long: 10.4948)

Die Schlacht von Nördlingen - ein grausames Gemetzel

Um es vorweg zu sagen: Diese Schlacht gilt als eine der grausamsten des Dreißigjährigen Krieges. Unter dem Schwedenkönig Gustav II. Adolf hatten die Protestanten weite Teile Süddeutschlands unter ihre Herrschaft gebracht, so auch die Freie Reichstadt Nördlingen. Gustav Adolf fiel jedoch 1632 in der Schlacht bei Lützen. Damit verlor die protestantische Seite ihren charismatischen Führer. Bei den Protestanten kam es zu einer Führungskrise.

Ferdinand von Ungarn - der spätere Kaiser Ferdinand III. von Habsburg - nutzte die Gelegenheit und setzte mit seinem kaiserlich-katholischen Heer zur Gegenoffensive an. Bis August 1634 fielen Donauwörth und Regensburg. Am 18. August standen die Kaiserlichen vor Nördlingen und forderten die Kapitulation. Im Rat der Stadt war aber beschlossen worden, sich nicht zu ergeben. Die protestantischen Gegner der Habsburger wollten den Fall Nördlingens unbedingt verhindern. Deshalb zogen die beiden Feldherren Bernhard von Sachsen-Weimar und Gustav Graf Horn mit 16.000 Infanteristen und 9.000 Reiter über Aalen und Bopfingen nach Nördlingen. Kroatische Späher entdeckten frühzeitig das protestantische Entsatzheer. Daraufhin bezogen die Kaiserlichen mit 20.000 Fußsoldaten und 13.000 Reitern südlich von Nördlingen Stellung, um den Gegner abzupassen.

Am Morgen des 6. September 1634 begann die Schlacht auf dem Albuch mit dem Angriff der Protestanten auf die spanischen Truppen der Habsburger. Es gelang ihnen zunächst, die Spanier zurückzudrängen. Diese flohen in solcher Hast, dass sie zahlreiche Pulverfässer zurücklassen mussten. Ausgerechnet diese Pulverfässer wurden den schwedischen Angreifern zum Verhängnis. Wie Autobomben explodierten sie in mitten der Reihen der auf den Albuch drängenden Schweden. Panik kam auf. Die Spanier nützten das Chaos aus und schlugen nun ihrerseits die Schweden aus dem Feld. Insgesamt vierzehn Sturmangriffe auf den Hügel unternahmen die protestantischen Truppen, um ihn wieder zu besetzen - erfolglos. Durch hohe Verluste geschwächt, mussten sie sich zurückziehen. Jetzt nutzte das habsburgische Heer die Gelegenheit zu einem Großangriff. Die Gegner wurden in die Flucht geschlagen und damit war die Schlacht entschieden.

Auf dem Schlachtfeld zurück blieben 10.000 Tote und Verwundete, 8-10.000 davon beklagte allein die protestantische Seite. Wie hoch dieser Blutzoll war, wird deutlich, wenn man an die damalige Bevölkerungsdichte denkt: Eine Stadt wie Nürnberg hatte gerade einmal 40.000 Einwohner. Nördlingen musste sich ergeben und die Zeit, in der Schweden eine Vormachtsstellung in Süddeutschland hatte, war zu Ende. Die Koalition gegen den Kaiser zerbrach. Für die Zivilbevölkerung brach das Leiden erst an: Ganze Landstriche - insbesondere die Schwäbische Alb - wurden von marodierenden Söldnern geplündert und verwüstet. In manchen Gegenden wurde die Bevölkerung um zwei Drittel dezimiert.

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