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Das Klösterle

Profanbau (Lat: 48.8528; Long: 10.4882)

Das Klösterle - ein Bau mit wechselvoller Geschichte

1243 erstmals urkundlich erwähnt, beherbergte das Kloster zunächst Mönche des Barfüßerordens. Die Mitglieder dieses Bettel-Ordens waren bedürfnislos und hatten es sich zur Auflage gemacht, innerhalb der Klosteranlagen keine Schuhe zu tragen oder allenfalls offene Sandalen aus Stroh - sommers wie winters. Daher der Name.

Als Nördlingen in der Reformationszeit zum protestantischen Glauben übertrat, war der katholische Bettelorden nicht mehr gern gesehen. Plötzlich waren die Mönche Außenseiter. So sahen sie sich gezwungen, abzuwandern in Gegenden, in denen ihr Katholizismus noch gepredigt werden durfte. Das Kloster wurde aufgelöst. Danach stand das Gebäude zunächst leer, bevor es gegen Ende des 16. Jahrhundert im Stil der Renaissance zum Kornhaus umgebaut wurde. Die Umformung des einstigen Sakralbaus zu einem Kornspeicher gehört zu den großen Leistungen der Renaissancebaukunst im ganzen deutschsprachigen Raum. Damals entstand auch das Südportal, das unter Fachleuten als bedeutender Höhepunkt der Stilepoche der Renaissance gilt. Es gibt gute Gründe, davon auszugehen, dass es sich bei den Dargestellten um die am Bau beteiligten Personen handelt: Links stehend die beiden Zimmermeister Martin Lind und Hans Schneider, rechts Stadtbaumeister Wolfgang Walberger im Gespräch mit Lazarus Straubinger, dem Steinmetz.

Heute befinden sich im einstigen Klosterbau ein großer Fest-Saal, sowie ein Restaurant. Wo einst die Barfüßermönche in ihren derben braunen Kutten und Strohsandalen betend ihre Kreise zogen, stöckeln jetzt die Damen im kleinen Schwarzen, während sich die Herren im feinen Zwirn unterhalten.

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