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Kasarmen

Profanbau (Lat: 48.849; Long: 10.4922)

Die Kasarmen an der Stadtmauer

Nein - nicht Kasernen - Kasarmen, heißen diese Häuser, die sich mit der Rückwand an die Stadtmauer schmiegen. Man vermutet die Herkunft der Bezeichnung im Italienischen: eine Verbindung aus Casa für Haus und Arma für Waffen. Aber eigentlich wohnten in diesen Häusern nur in Ausnahmesituationen bewaffnete Verteidiger. Die Kasarmen stammen aus einer Zeit, als die ärmeren Bewohner von Nördlingen an der Innenseite der Stadtmauer günstig Grund pachten konnten, um sich hier Häuser zu errichten. Die Pacht betrug einen Gulden im Jahr. Das entsprach in Etwa einem Fünftel von dem, was ein Geselle im Jahr verdienen konnte. Nur für den Grund! Die Baukosten kamen obendrauf. Nicht billig - aber noch erschwinglich. Allerdings hatten die Bewohner die Auflage, ihre Wohnungen in Krisenzeiten für Soldaten zu räumen. Von hier aus gelangten die Verteidiger bei einem Angriff schnell an ihren jeweiligen Einsatzort auf der Stadtmauer. Schon seit langer Zeit kam es nicht mehr zu solchen Einquartierungen. Die letzte - sie liegt gut dreihundert Jahre zurück - fand zu Zeiten des Spanischen Erbfolgekriegs statt.

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