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Hallgebäude

Profanbau (Lat: 48.8499; Long: 10.4865)

Das Hallgebäude - Kornkasten und Salzstadel

Mit dem Bau dieses monumentalen Gebäudes am Weinmarkt wurde 1541 begonnen. Er war vorgesehen als Lagerhaus für Salz, Korn und Wein. Eines der beiden Obergeschosse war dafür vorgesehen, während der Messen als Tauschbörse zu dienen. Da es seinerzeit keine einheitlichen Währungen gab - der Euro kam bekanntlich erst etwas später - sollten die Händler hier die Möglichkeit haben, die unterschiedlichen Münzen wiegen und bewerten zu lassen und ggf. zu tauschen.

Da die Messeaktivitäten in Nördlingen aber stark zurückgingen, wurden die Pläne für die Einrichtung der Börse nicht weiterverfolgt. Ab 1549 residierte der Zahlmeister bzw. Kassenwart der Stadt Nördlingen in dem Gebäude. Bekannt wurde der Zahlmeister Peter Lemp, oder besser gesagt, seine Frau Rebecca. Sie wurde 1593 Opfer der Hexenverfolgung. Ihre Briefe, die sie vor ihrer Verbrennung auf dem Scheiterhaufen an ihre Angehörigen geschrieben hat, sind noch erhalten und lagern im Stadtarchiv - das übrigens heute ebenfalls im Hallgebäude untergebracht ist. Diese Briefe vermitteln einen erschütternden Eindruck von der Verzweiflung dieser unschuldigen Frau.

Mit Rebecca Lemp wurden zahlreiche andere Anwohnerinnen des Weinmarkts als Hexen beschuldigt und verbrannt. Insgesamt, so wissen wir heute aus den Archiven, wurden in Nördlingen 34 Frauen und ein Mann auf den Scheiterhaufen verbrannt, weil sie sich der Hexerei schuldig gemacht haben sollen.

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