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Brot- und Tanzhaus

Profanbau (Lat: 48.8513; Long: 10.4881)

Brot- und Tanzhaus - panem et circenses

Brot und Spiele. Auch nördlich der Alpen hatten die Bürger etwas übrig für Feste und Zerstreuung. Allerdings war der 1444 fertiggestellte Bau während der Handelsmessen für die Tuchhändler reserviert, die hier ihren Modesalon abhielten und ihre kostbaren Gewirke anboten. Waren die Tuchhändler nach erfolgreicher Pfingstmesse wieder abgezogen, dann gehörte der Tanz- und Festsaal den begüterten Nördlinger Bürgern. Hier wurden Hochzeiten gefeiert und prächtige Feste abgehalten.

Nicht nur die Damen - auch die damals durchaus farbenprächtig gekleideten Herren - konnten bei der Gelegenheit gleich ihre neu erworbenen Stoffe vorführen. Nicht selten waren solche Feste ein regelrechter Heiratsmarkt - es gab ja noch keine Dating-Apps. Ärmere Bevölkerungsschichten hatten dagegen selten Zugang zu den Festgelagen und den Tanzspielen. Nur die Bäcker durften in den kleinen Läden im Erdgeschoss schuften und ihre Ware anbieten.

Die Zeiten, in denen man sich im Tanzhaus zum fröhlichen Ringelreihen traf, sind lange vorbei. Wer heute zur Statue von Kaiser Maximilian aus dem Jahr 1513 hinaufblickt, sieht in den Fenstern daneben keine tanzenden Paare mehr sondern allenfalls die grauen Aktenschränke der städtischen Verwaltung.

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