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Siegestor

Profanbau (Lat: 48.1524; Long: 11.5822)

Verglichen mit dem Arc de Triomphe in Paris ist das Münchner Siegestor am Ende der Ludwigstraße eher bescheiden. Vorbild war auch nicht der wuchtige Bau der Franzosen, sondern der Konstantinsbogen in Rom.

Friedrich von Gärtner konzipierte das Tor als Abschluss der ersten königlichen Achse in München und als architektonische Entsprechung zur Feldherrnhalle.

Während genannte Feldherrnhalle an Generäle erinnern sollte, war das Siegestor den bayerischen Soldaten gewidmet.

Die Wandflächen des Triumphbogens sind mit Reliefs geschmückt.

In den unteren Bildern werden antike Kriegsszenen dargestellt, während die Darstellungen in den oberen Rundbildern den Frieden und die Betriebsamkeit in den bayrischen Provinzen symbolisieren.

Fast 20 Jahre nach seiner Fertigstellung machte das Siegestor am 16. Juli 1871 seinem Namen alle Ehre, als nach dem Sieg im Deutsch-Französischen Krieg von 1870-71 die aus Frankreich zurückkehrenden Truppen durch den Triumphbogen in die Stadt einrückten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war militärische Tradition in Deutschland eher verpönt und so baute man das von Bomben beschädigte Siegestor schlichter wieder auf.

Durch eine neue Inschrift auf der Südseite wollte man bewusst ein Friedens-Mahnmal schaffen. »Dem Sieg geweiht, vom Krieg zerstört, zum Frieden mahnend«.

Anfangs wurde die krönende Quadriga weggelassen. Doch Anfang der 1970er Jahre bekamen die vier Löwen und die Wagenlenkerin Victoria wieder ihren angestammten Platz auf dem Tor. Die Quadriga allein wiegt 20 Tonnen.

Trotz seiner Einmaligkeit fanden die Münchner nichts dabei, dass über Jahrzehnte eine profane Straßenbahn durch den mittleren Torbogen fuhr. Erst 1972 – gerade noch rechtzeitig vor der Olympiade - wurde dieser Stilbruch abgeschafft.

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