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Schloss Nymphenburg

Profanbau (Lat: 48.1425; Long: 11.5529)

Schloss Nymphenburg - Klein-Versailles vor den Toren Münchens.

Man muss sich einmal zurückversetzen in die Zeit, als die Kutschen der adligen Besucher von Nymphenburg die kilometerlange Auffahrtsallee entlang des Kanals hinauffuhren, und wie sich den Ankommenden dann langsam der Blick auftat auf das rund einen halben Kilometer breite Band des Nymphenburger Schlosses. Im Halbrund davor die Kavaliershäuser der Hofschranzen.

Kurfürst Ferdinand Maria scheint so glücklich über die Geburt seines langersehnten Thronfolgers Max Emanuel gewesen zu sein, dass er seiner Frau Adelheid von Savoyen zum Dank gleich ein ganzes Schloss schenken wollte. Sie übrigens hatte das Gelübde abgelegt, dass sie bei der Geburt eines Sohnes eine Kirche spenden wird - die Theatinerkirche . Max Emanuel provozierte durch seine Geburt einen regelrechten Bauboom. Dafür hat er in seinem späteren Leben auch wieder einiges kaputtgeschlagen.

Nymphenburg entstand quasi auf der grünen Wiese vor den Toren Münchens.

Erste Entwürfe im Stil des Barocks stammten von dem Italiener Agostino Barelli . Später wurde der Bau im Stil von Rokoko und Klassizismus verändert. Vor allem Max Emanuel erwies sich als eifriger Erweiterer. Er beauftragte bekannte Architekten wie Enrico Zuccalli , Giovanni Antonio Viscardi und Josef Effner mit Umbauarbeiten.

Die bedeutendsten Räume im Schloss sind

der Steinerne Saal – er reicht über drei Geschosse,

das Geburtszimmer von König Ludwig II.. und

die Schönheitengalerie von König Ludwig I.

König Ludwig I. galt bis ins hohe Alter als Don Juan. Die 36 hübschesten seiner Gespielinnen lies er von Hofmaler Stieler für seine Schönheitengalerie porträtieren. Gewissermaßen als Trophäen seiner Jagdleidenschaft.

Ob jede der hier abgebildeten Damen (bzw. deren Ehemänner) so glücklich war, dass ihre Affäre mit dem König auf diese Weise vor dem ganzen Hofstaat dokumentiert wurde, sei dahingestellt.

Wie das Vorbild Versailles, hat auch Nymphenburg einen weitläufigen Garten.

Direkt unterhalb der prunkvollen Freitreppe beginnt der Park mit einer Anlage im streng, symmetrischen französischen Stil und einem großen Wasserbecken. Der Rest des 229 Hektar großen Areals ist ein Landschaftspark im englischen Stil, der sich um die zentrale Achse des Kanals gruppiert. Auf dem Kanal dürften sich früher die Adligen in Gondeln vergnügt haben.

Mit seinen kleinen Bachläufen, Kanälen, Kaskaden und Brücken, seinem verzweigtem Wegenetz, den künstlichen Seen, etlichen Statuen und Liebestempeln überrascht er den Besucher immer aufs Neue.

Teilweise versteckt im Park liegen kleineren Burgen und Schlösschen, wie die Amalienburg oder die Pagodenburg.

Ob die adligen Damen und Herren hier auch ihre Schäferstündchen abgehalten haben, ist nicht überliefert.

Mehrere ländliche Bauten bilden das Dörfchen. Es ist Ausdruck der Sehnsucht nach dem vermeintlich idyllischen Leben der Bauern und Hirten.

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