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Schäfflertanz

Schauplatz (Lat: 48.1373; Long: 11.5714)

Der Schäfflertanz – wenn Männer sich im Kreis drehen.

Der Schäfflertanz ist in der Geschichte Münchens so stark verankert, dass ihm gleich an zwei Orten ein Denkmal gesetzt wurde. Täglich versammeln sich um elf und um zwölf Uhr die Neugierigen vor dem Neuen Rathaus, um dem Tanz der Schäffler hoch oben am Glockenspiel zuzusehen. Weniger bekannt ist die Darstellung des Schäfflertanzes an der südwestlichen Ecke des Rathauses – dem so genannten „Wurmeck“.

Der Sage nach soll es 1517 – in dem Jahr, in dem Luther seine Thesen angeschlagen haben soll – in München eine große Pestepidemie gegeben haben. Niemand traute sich aus dem Haus, aus Angst vor Ansteckung mit der tödlichen Seuche.

Der Höhepunkt der Epidemie war schon lange vorbei, da hätten sich die Zunft-Mitglieder der Schäffler – in anderen Gegenden nennt man sie Fassbinder oder Küfer - im Färbergraben versammelt und seien musizierend und tanzend durch die Stadt gezogen. Die Menschen kamen neugierig aus ihren Häusern und so kehrte wieder Leben in die Stadt.

Dass es 1517 in München eine Pest gegeben hat, wird von Historikern eher bezweifelt. Auch ist der Tanz erstmals 1702 urkundlich erwähnt – also erst zwei Jahrhunderte nach dem angeblichen Anlass.

Seit 1760 findet der Brauch alle sieben Jahre zur Faschingszeit statt.

Während die Tänzern mit ihren Buchsbögen in ihren farbenfrohen roten Trachten mit schwarzer Kniebundhose und der grünen Kopfbedeckung verschiedene Figuren tanzen, necken die beiden Kasperln die Zuschauer und schwärzen ihnen das Gesicht oder wenigstens die Nase.

Ursprünglich durften an dem Tanz nur unverheiratete Gesellen teilnehmen. Nachdem in den 60iger Jahren des letzten Jahrhunderts das Handwerk der Fassmacher immer mehr zurückging, wurden auch berufsfremde Tänzer zugelassen.

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