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Olympia-Park

Park (Lat: 48.1733; Long: 11.547)

Ein Strumpf schreibt Architekturgeschichte

Am Anfang stand tatsächlich ein Damenstrumpf. Das Modell, das die Architekten Behnisch & Partner der Jury des Wettbewerbs für das Olympiagelände präsentierten, bestand aus ein paar Holzstäbchen und einem Damenstrumpf aus der Wäschekommode von Frau Auer.

Der Entwurf überstand allerdings die erste Runde nicht, weil „nicht realisierbar“, so das Urteil der Jury. Doch ihr Vorsitzender, der renommierte Architekt Egon Eiermann, konnte Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel, den Willi Daume NOK-Präsidenten und Franz Josef Strauß von dessen Einmaligkeit überzeugen, so daß der Entwurf letztendlich gewann. Seine Realisierung stellte die Architekten und Ingenieure aber vor große Probleme, denn es lagen so gut wie keine Erfahrungen vor mit einer solch gewagten Konstruktion in diesen Dimensionen.

Der Architekt Frei Otto stieg nach dem Wettbewerb in die Planung des Zeltdachs mit ein. An immer größeren Modellen wurde das System der Dachkonstruktion getestet. Im Juni 1969 erfolgte die Grundsteinlegung, drei Jahre später, am 26. Mai 1972, wurde das Stadion feierlich eröffnet. Über 5.000 Bauarbeiter hatten beim Bau mitgewirkt.

Die Zeltdachlandschaft überspannt das Olympiastadion, die Olympiahalle und das Schwimmstadion mit einer Gesamtfläche von fast 75.000 Quadratmetern. Sie besteht aus einem Stahlseilnetz, auf das Acrylglasplatten montiert wurden.

1972 war das Olympiastadion Schauplatz der XX. Olympischen Sommerspiele – jener „heiteren Spiele“, die aber auch durch das Attentat auf die israelische Olympiamannschaft im Gedächtnis haften. Zwei Jahre später war das Stadion einer der Austragungsorte der Fußballweltmeisterschaft von 1974 . Fast 80.000 Zuschauer verfolgten im Endspiel, wie die deutsche Mannschaft das holländische Team 2:1 besiegte.

Im Olympiastadion finden regelmäßig große Popkonzerte statt. Der Fußball spielt seit dem Bau der Allianzarena in Fröttmaning. Andere Sportarten nutzen jedoch nach wie vor das einmalige Olympiastadion für ihre Wettbewerbe.

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