NS Dokumentationscenter

Museum (Lat: 48.1454; Long: 11.5676)

Als Hauptstadt der Bewegung spielte München eine wichtige Rolle beim Aufstieg und der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Dritten Reich.

Schon kurz nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs gab es deshalb in München Bestrebungen zur Errichtung einer Erinnerungsplattform, mit der die Vergangenheit aufgearbeitet werden sollte. Es mussten jedoch noch Jahrzehnte vergehen, bis mit dem NS-Dokumentationszentrum ein entsprechendes Konzept realisiert werden konnte.

Das 2015 eröffnete Zentrum steht an einem besonders geschichtsträchtigen Ort. Sein schwarz-weißer Kubus erhebt sich genau auf dem Grundstück des ehemaligen Braunen Hauses, wo ab 1930 die Parteizentrale der Nationalsozialisten residierte.

Wenige Fußschritte in nord-westlicher Richtung, befindet sich heute die Musikhochschule im einstigen Führerbau. Hier wurde am 30. September 1938 das Münchner Abkommen unterzeichnet, das die Abtretung des Sudetenlands an Deutschland festlegte. Friede für unsere Zeit versprach der englische Premier Chamberlain bei seiner Rückkehr aus München. Es sollte weniger als ein Jahr vergehen, und die Welt taumelte in den Zweiten Weltkrieg.

Nur wenige Meter vom Eingang des NS-Dokumentationszentrums entfernt kann man bis heute die vom Unkraut überwucherten Grundmauern der beiden Ehrentempel entdecken.

Und ein paar Meter weiter gen Westen beginnt der Königsplatz, auf dem 1933 die Bücherverbrennung stattfand und auf dem die Nazis ihre monumentalen Aufmärsche abhielten.

Das Dokumentationszentrum richtet sich an Besucher aller Altersschichten. Es will den beiden zentralen Fragen nachgehen: Warum wurde gerade München Ausgangspunkt der Bewegung? und Was hat das heute mit mir zu tun?

Interaktive Exponate und computergesteuerte Rechercheplattformen sollen vor allem Jugendliche animieren, sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen. Immer wieder stellt sich dabei die Frage: Wie konnte sich eine Zivilgesellschaft - wie konnte sich das Volk der Dichter und Denker - so schnell und so radikal einer brutalen Diktatur unterwerfen?

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