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Ludwigstraße

Profanbau (Lat: 48.1444; Long: 11.5782)

Die Ludwigstraße - Prachtstraße für Paraden, Aufmärsche und Festumzüge

Als typischen Boulevard französischer Prägung kann man die Prachtsraße, die König Ludwig I. vom Odeonsplatz nach Norden anlegen ließ, nicht bezeichnen. Zu streng, zu wenig belebt und ohne Bäume, wirkt die einstige „Straße der Wissenschaften“ eher wie eine nüchterne Aneinanderreihung von klassizistischen Gebäudefronten, durch die man zwangsläufig eine Straße gelegt hat. Urspünglich war die Ludwigstraße durchaus als doppelreihige Baumallee geplant. Diese Pläne wurden aber zugunsten einer breiteren Fahrbahn aufgegeben. So wirken die Gehsteige rechts und links der Straße eher als Notlösung, die niemanden zum Promenieren einladen.

Die nach Ludwig I. benannte 1.250 Meter lange Achse zwischen Feldherrnhalle und Siegestor gilt trotzdem als städtebauliches Gesamtkunstwerk, wobei der von Klenze gestaltete Südteil Züge der Neurenaissance aufweist, während der Nordteil Gärtners mehr der Neuromanik zuneigt.

Auf der Ludwigstraße wurden eindrucksvolle Sieges- und Festparaden abgehalten - etwa 1871 der Empfang der bayerischen Truppen des Deutsch-Französischen Krieges.

Am 22. April 1919 demonstrierten Anhänger der Räterepublik in der Ludwigsstraße vor dem Bayerischen Kriegsministerium. Die Nationalsozialisten veranstalteten am »Tag der Deutschen Kunst« 1937 und 1938 Festumzüge durch die Ludwigstraße.

Heute findet auf der Ludwigstraße alljährlich am ersten Sonntag des Oktoberfestes der Trachtenumzug statt. An Fronleichnam treffen sich die Katholiken zur Fronleichnamsprozession. Zahlreiche Demonstrationen wählen die Ludwigsstraße als Veranstaltungsort. Auch für diverse Events, etwa Straßenfeste oder den München-Marathon, ist die Ludwigstraße idealer Veranstaltungsort und wird dazu für den Verkehr gesperrt.

Auch wenn die Fassaden der Gebäude mit den wuchtigen Steinquadern abweisend scheinen - wegen einiger Sehenswürdigkeiten, etwa der Bayerischen Staatsbibliothek, der St. Ludwigskirche und natürlich der Ludwig-Maximilans-Universität mit dem Geschister-Scholl-Platz lohnt sich ein Spaziergang durch die Ludwigstraße auf jeden Fall – auch wenn weniger Verkehr wünschenswert wäre.

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