Apple AppStoreGoogle Play Store

Karlsplatz-Stachus

Profanbau (Lat: 48.1395; Long: 11.5653)

Das heute Karlstor genannte Stadttor entstand im 13. Jahrhundert und hatte ursprünglich den Namen Neuhauser Tor. Hier verließ die lebenswichtige Salzstraße, die im Osten durchs Isartor nach München hineinführte, die Stadt gen Westen.

Aufgrund der Entwicklung besserer Angriffs-Geschütze musste das Tor verstärkt werden und erhielt im 15. Jahrhundert die zwei Flankentürme und ein Wehrrondell.

1791 gab Kurfürst Karl Theodor Befehl, die Stadt zu entfestigen und Stadtmauern und Tore zu schleifen. Auf diese Weise entstand eine großzügige Freifläche. Das Tor sollte fortan seinen Namen tragen.

Die Münchner mochten jedoch diesen Karl Theodor nicht sonderlich. Er war kein echter Bayer, sondern entstammte einer Nebenlinie und kam nur zum Zug, weil die bayerischen Wittelsbacher ausgestorben waren.

Er selbst hatte auch keine rechte Lust, von seinem bequemen Mannheimer Schloss in das provinzielle München zu wechseln. Viel lieber hätte er dem Kaiser in Wien Bayern im Tausch gegen die österreichischen Niederlande abgetreten. Das nun hätte König Friedrich II. von Preußen, dem „Alten Fritz“, nicht gepasst, weshalb er es verhinderte. Dass man sie nur als Tauschpfand verstand, haben die Bayern Karl Theodor nie verziehen.

Zeitenweise galt der Stachus als einer der verkehrsreichsten Plätze Europas. Mit dem Bau der Münchner S-Bahn Ende der 1960er Jahre wurde auch die damals noch von Autos und Tramlinien befahrene Neuhauser Straße umgestaltet und zu einer der größten Fußgängerzonen Europas umgebaut. Am Stachus entstanden damals der Springbrunnen und das weitläufige unterirdische Stachusbauwerk.

Woher der Name „Stachus“ kommt, ist umstritten. Viele Münchner glauben, das die Bezeichnung auf einen Wirt namens Mathias Eustachius Föderl zurückgeht, der ab 1728 an dieser Stelle außerhalb der Mauern der Stadt in seinem Stachus-Garten Bier ausgeschenkt haben soll.

Zur Übersichtsseite