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Isartor

Profanbau (Lat: 48.1351; Long: 11.5818)

Napoleon war gerade einmal fünf Jahre nach St. Helena verbannt, da wollten die Münchner 1820 dieses „geschmack- und zwecklose“ Ysertor, das damals fürwahr keinen wehrhaften Eindruck machte, kurzentschlossen abreißen. Wäre nicht Kronprinz Ludwig, der spätere König Ludwig I., dagegen eingeschritten, eines der markantesten Gebäude aus dem Mittelalter wäre dem Erdboden gleich gemacht worden. Seit seiner Vollendung 1337 zogen die Salzfuhrwerke aus Hallein und Reichenhall, die den Reichtum Münchens begründeten, über die Isarbrücke und durchs Isartor in die Stadt. Im Turm saß der Zolleintreiber, bei dem die Salzscheiben verzollt werden mussten. Wer von den ärmeren Leuten in der Au oder aus Haidhausen in die ummauerte Stadt wollte, musste durch dieses Tor, das im Sommer um zehn Uhr, im Winter sogar um neun Uhr schloss.

Das 20 Meter breite und 2 Meter hohe Historienbild über den drei Torbögen wurde nach der Renovierung durch den königlichen Architekten Friedrich von Gärtner 1833 gemalt und erzählt vom Einzug Kaiser Ludwigs des Bayern nach seinem Sieg bei der Schlacht bei Ampfing gegen seinen Kontrahenten um die Kaiserkrone des Heiligen römischen Reichs Friedrich des Schönen von Habsburg.

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Isartor durch Bombenangriffe der Alliierten erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Wieder war es ein König – dieses mal der Kunstmaler und Karl Valentin-Verehrer Hannes König - der sich Ende der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts dafür einsetzte, dass im südlichen Turm das bekannte Valentin Museum eingerichtet wurde. Die Wahl des Ortes war nicht zufällig: Schließlich spielt das skurrile Stück über Die Raubritter von München in unmittelbarer Nähe zu diesem Tor.

Wo heute der Verkehr braust, zogen einst Kaiser und Könige in die Stadt ein. So Kaiser Friedrich der III. und Kaiser Karl V., in dessen Reich die Sonne nicht unterging. König Gustav Adolf von Schweden kam eher als ungebetener Gast und Eroberer, verschonte aber die Stadt.

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