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Gustav Adolf

Schauplatz (Lat: 48.1348; Long: 11.5925)

Selbst unter Einheimischen ist wenig bekannt, aus welchem Grund die Mariensäule vor dem Neuen Rathaus errichtet wurde.

1632 war es - mitten im Dreißigjährigen Krieg - da stand der Schwedenkönig Gustav Adolf vor den Toren Münchens. Es war schlecht bestellt um die Chancen der Stadt. Kurfürst Maximilian hatte vorsichtshalber schon einmal seine Residenz aufgegeben und war geflohen.

Den Bürgern war klar, dass die Stadt einer Belagerung durch das schlagkräftige Schwedenheer nicht lange standhalten würde und so verhandelte eine Abordnung der Bürger in Freising mit Gustav Adolf über eine Übergabe. Am 17. Mai 1632 überreichte der Bürgermeister dem Schwedenkönig in den Maximiliansanlagen die Schlüssel der Stadt.

Die Verschonung von München ließ sich König Gustav Adolf teuer bezahlen. 300.000 Gulden musste die Bürgerschaft aufbringen – ein ungeheurer Betrag, wenn man bedenkt, dass ein Knecht damals 10 Gulden im Jahr verdiente. Verglichen mit heutiger Währung dürfte das Lösegeld in etwa der Summe von einer dreiviertel Milliarde Euro entsprochen haben – und das bei damaligen Einwohnerzahl von 20.000 Menschen.

Obwohl die Münchner Bürger ihr letztes Tafelsilber zusammengekratzt haben, konnten sie den Betrag nicht aufbringen. Als Pfand nahm Gustav Adolf daraufhin 42 Bürger als Geiseln.

Aber München war gerettet und wurde nicht gebrandschatzt.

Nur wenige Monate nach dem Vorfall fiel Gustav Adolf in der Schlacht bei Lützen. Danach mussten sich die Schweden aus ganz Süddeutschland zurückziehen.

Aus Dank für die Rettung der Stadt ließ Kurfürst Maximilian – inzwischen wieder nach München zurückgekehrt – 1638 die Mariensäule errichten.

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