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Asamkirche

Kirche (Lat: 48.1352; Long: 11.5696)

Ein verstecktes Kleinod mitten im Trubel einer Einkaufsstraße Niemand würde zwischen den betriebsamen Geschäften und lauten Cafés in der Sendlinger Straße ein solches Kleinod des Rokoko vermuten. Eingezwängt zwischen den Nachbarhäusern markieren zwei Felsen das Eingangsportal. Auf dem von Säulen getragenen Portalgiebel wacht vor dem großen Ostfenster die Statue des Heiligen Nepomuk. Im Giebel darüber schlummern die göttlichen Tugenden: Glaube, Liebe, Hoffnung. Was wir hier sehen war das Privatvergnügen des Bildhauers Egid Quirin Asam. Gemeinsam mit seinem Bruder Cosmas Asam – einem genialen Freskenmaler – zählte er zu den wichtigsten Künstlern, die das Münchner Stadtbild mitgestaltet haben. Egid kaufte in der Sendlinger Straße einige Wohngebäude und beabsichtigte, neben einem dieser Häuser seine private Kirche zu bauen. Er wollte dadurch für sich und seinen Bruder das Seelenheil erkaufen. Kirche und Bevölkerung sahen die Pläne nicht gern. Erst als die Brüder zugestimmt hatten, dass das Gotteshaus auch den Münchner Bürgern offenstand, erhielten die Gebrüder 1733 die Erlaubnis zum Bau der Kirche. Da sie selbst die Bauherren waren, gab es für die Beiden beim Bau der Kirche faktisch keine Vorgaben. Sie konnten mit ihrem Können regelrecht klotzen. Auf einem Grundriss von 22 mal 8 Metern gelang den Gebrüdern Asam ein Meisterwerk. 1746 wurde die damals noch unvollendete Kirche geweiht. Egids Bruder Cosma war zu dem Zeitpunkt bereits tot. Egid selbst starb vier Jahre später. Die eigentliche Fertigstellung der Kirche haben beide Brüdern nicht mehr erlebt. Wenn man die Kirche durch die mächtige Holztür betreten hat, steht man zunächst in der ovalen Vorhalle, vor sich den langestreckten Kirchenraum. Der Blick fällt unwillkürlich auf den gegenüberliegenden Hochaltar. Unter dem hellen Gelb des Fensters fällt eine wächserne Figur auf – es ist der Heilige Nepomuk. Übrigens: Der ältere Herr mit der Tiara, der von oberhalb des Gekreuzigten auf die Szenerie hinunterschaut, ist nicht ein Papst, sondern Gottvater persönlich.

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