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Alter Hof

Profanbau (Lat: 48.1382; Long: 11.5778)

Anscheinend trauten die Herrscher ihren eigenen Untertanen nicht recht über den Weg. Denn die Burganlage, die hier bereits im 12. Jahrhundert gestanden hat, war nicht nur an der äußeren Stadtmauer, sondern auch in Richtung Innenstadt stark befestigt.

Herzog Ludwig der Strenge ließ im 13. Jahrhundert den Alte Hof erbauen. Den Beinamen der Strenge hatte sich Ludwig verdient, weil er aus Eifersucht seine erste Ehefrau Maria von Brabant enthaupten ließ. Wie sich später herausstellte, gab es keine Untreue.

Sein Sohn Ludwig der Bayer schaffte es 1314 auf den römisch-deutschen Königsthron, zog dann nach Rom und wurde 1328 vom römischen Volk zum Kaiser gekrönt. Zurück in seinen Stammlanden, wählte er den Alten Hof als feste Residenz.

Eine Anekdote rankt sich um den hohen Erkerturm, den so genannten Affenturm. Am Hof Ludwigs des Strengen gab es einen dressierten Affen, der den ganzen Hofstaat mit seinen Späßen erfreute. In einem unbeobachteten Augenblick holte er den Säugling – eben jenen späteren Kaiser Ludwig - aus dessen Wiege und warf ihn mehrmals sorglos in die Luft. Die entsetzte Amme versuchte ihm das Kind wegzunehmen, worauf sich der Affe gewandt an der Fassade des Erkerturms hinaufhangelte und oben wartete. Mit vereinten Kräften gelang es schließlich, den Affen zu beruhigen und am Ende lag der Säugling wieder in seiner Wiege.

Bereits zwei Generationen später wurde den Besitzern die Anlage zu eng und zu unsicher und so bauten sie – in ausreichendem Abstand zu der rebellischen Stadtbevölkerung – die Neuveste – die Ursprünge der heutigen Residenz.

Der Alte Hof beherbergte danach nur noch das Rentamt, wir würden heute sagen: das Finanzamt. Im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, wurde das Ensemble danach zunächst mit einfachen Mitteln wieder aufgebaut. Ab dem Jahr 2004 ersetzte die Stadt weite Teile durch moderne Bauten.

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