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Sankt Martin Turm

Sakralbau (Lat: 48.5341; Long: 12.1507)

Der Turm von Sankt Martin - Ausdruck des Selbstbewusstseins der Landshuter Bürger

Mit seinen 130,60 Metern ist der Turm von Sankt Martin nicht zu übersehen. Man merkt: hier wollte eine Stadt zeigen, was sie kann - selbstbewusst nach dem Motto: "mir san mir". Der Volksmund behauptet, der Turm sei deshalb so hoch, damit die Landshuter dem Herzog auf seiner Burg in die Suppenschüssel schauen können.

Fast 1.860.000 Backsteine wurden allein im Turm verbaut. Eine enorme Leistung, bedenkt man, dass jeder Ziegelstein seinerzeit von Hand geformt werden musste.

Bei der Planung stand den damaligen Baumeistern lediglich Winkelmaß und Zirkel zur Verfügung. Allein mit diesen Hilfsmitteln schufen sie vor mehr 500 Jahren den weltweit höchsten Backsteinturm - und nebenbei auch noch den höchsten Kirchturm in Bayern.

Im Turm, der im unteren Teil zunächst einen quadratischen Grundriss hat, um sich dann etwa auf halber Höhe in ein Oktogon zu verwandeln, hängen neun Glocken. Die größte davon hat ein Gewicht von sage und schreibe sieben Tonnen - das entspricht in etwa dem Gewicht von fünf Mittelklassewagen.

Auch die zweite Glocke mit ihren vier Tonnen, ist kein Leichtgewicht.

Die Schwungkraft dieser Glocken stellte hohe Anforderungen an die Statik des Glockenstuhls. Die Balken mussten stark genug sein, um die Gewichte zu halten. Andererseits musste das Gestühl elastisch sein, um die Dynamik der schwingenden Glocken aufzufangen.

Die Turmuhr mit ihren auf vier Seiten angebrachten Uhrblättern wird von einem mechanischen Uhrwerk aus dem Jahr 1875 betrieben - ein Gegenstück findet sich heute im Deutschen Museum in München.

Noch original erhalten ist das Tretrad im Turm - lange vor Baukran und Aufzug diente es den Handwerkern dazu, Bausteine, Mörtel und Bauholz für den Turmbau in die Höhe zu hieven.

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