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Heinrich der Löwe

Geschichte (Lat: 48.3987; Long: 11.745)

Heinrich der Löwe - ein dreister Brandstifter

In früheren Zeiten, als es noch keine Kühlschränke und Gefrieranlagen zur Konservierung von Lebensmitteln gab, war Salz ein teurer Stoff. Der Römer Cassiodor verglich es deshalb gar mit Gold. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass auch die am Transport des "weißen Goldes" Beteiligten tüchtig verdienten. Der Fürstbischof von Freising war einer von ihnen. Auf Höhe des heutigen Oberföhring unterhielt er eine Brücke über die Isar und verlangte Brückenzoll von den Salzsendern, sprich den Fuhrleuten. Der bayerische Herzog Heinrich, heute bekannt als Heinrich der Löwe, hätte allzu gerne diese Einnahmen auf seinem Konto verbucht. In mittelalterlicher Herrschermanier ließ er deshalb kurzerhand die Brücke der Freisinger anzünden. Jetzt mussten die Salzfuhrwerke über die Brücke bei Haidhausen, bevor sie eine kleine Siedlung durchquerten, die in einer Urkunde aus dem Jahr 1180 als "Munichen" bezeichnet wurde. Fürstbischof Otto I. bat daraufhin seinen Neffen Kaiser Friedrich Barbarossa, gegen den Frevel des Herzogs, der wiederum Vetter des Kaisers war, einzuschreiten. Wir stehen hier vor einem typischen Streit unter engen Verwandten - und die sind meist die schlimmsten. Da aber der Kaiser für seine Italienfeldzüge auf die Unterstützung Heinrichs angewiesen war, wollte er es mit diesem nicht unbedingt verderben. Es kam zu einem Kompromiss. Danach musste Heinrich ein Drittel seiner Zoll-Einnahmen nach Freising abgeben.

Herzog Heinrich hat es offensichtlich verkraftet und aus der kleinen Ansiedlung bei den Munichen entwickelte sich in relativ kurzer Zeit ein ansehnlicher Marktort. Während München in den darauffolgenden Jahrhunderten stetig wuchs, verfiel Freising v.a. in den Jahren nach der Säkularisierung in einen Dornröschenschlaf, aus dem es erst durch den Bau des Flughafens und die Fachhochschule so richtig erwachte.

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