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Marktplatz von Dorfen

Profanbau (Lat: 48.2734; Long: 12.1504)

Der Marktplatz von Dorfen - länger als die Place de la Concorde

Wenigstens was die Länge betrifft, kann es der Stadtplatz von Dorfen - eigentlich sind es vier Plätze, die in einander übergehen - durchaus mit der Place de la Concorde in Paris aufnehmen. Er ist so gar einige Meter länger, als der prominente Gegenspieler in Paris. Während die Place de la Concorde im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts eine wichtige Rolle spielte - die hier aufgestellte Guillotine beförderte nicht weniger als 1119 Menschen vom Leben zum Tode - kam die große Zeit für den Stadtplatz in Dorfen etwas mehr als 100 Jahre später. 1910 war er Schauplatz einer für das bayerische Volksempfinden wichtigen Revolution. Damals nämlich ärgerten sich die Bürger von Dorfen so über eine Bierpreiserhöhung der örtlichen Brauereien, dass sie einen regelrechten Bierkrieg anzettelten. Zwar rollten keine Köpfe, doch immerhin sanken sieben Anwesen in Schutt und Asche.

Von diesem Bierkrieg merkt man nichts mehr, wenn man heute an den Häuserzeilen entlangschlendert. Die farblich abgestimmten Fassaden der Häuser - zum großen Teil liebevoll renoviert - strahlen eine ruhige Beschaulichkeit aus. In der Mitte des Platzes wacht die kleine Marktkirche St. Vitus. In dem Zusammenhang fällt dem unvoreingenommenen Besucher auf, dass es in Dorfen - im Gegensatz zu anderen Städten der Region - so gut wie keine großen Kirchen und Sakralbauten gibt. Die wenigen Sitzplätze von St. Vitus scheinen für die Frömmigkeit der Dorfenern durchaus ausreichend gewesen zu sein.

Noch immer wird an den Stadttoren der ungehinderte Zutritt zur Stadt Dorfen begrenzt. Wessen Fahrzeug breiter als zwei Meter ist, dem setzt das robuste Mauerwerk definitiv Schranken.

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