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Lange Zeile

Profanbau (Lat: 48.307; Long: 11.9074)

Die Lange Zeile

In anderen Städten würde man eine zentrale Achse, wie die Lange Zeile, als Hauptstraße bezeichnen. Seit dem Mittelalter durchzog sie Erding in Nord-Südrichtung. In der Ortsmitte am Schrannenplatz trifft die Landshuter Straße, die von Osten in die Stadt hineinführt, auf die Lange Zeile. Die bunten Giebel der engstehenden Häuser vermitteln den Eindruck, als sei hier die Zeit stehen geblieben. Selbst das Gewandhaus Gruber, das im Innern großzügig und modern eingerichtet ist, versteckt sich geschickt hinter einer Fassade aus dem 18. Jahrhundert.

Am südlichen Ende der Langen Zeile befindet sich das Stammhaus des Erdinger Weissbräus. Bis zur Auslagerung der Brauerei ins Industriegebiet westlich der Stadt, wurde hier das mittlerweile weltberühmte Erdinger gebraut. Heute befinden sich hier noch Gasthof und Hotel der 1886 gegründeten Brauerei.

Der schönste Bau in der Langen Zeile ist das spätbarocke Widmannpalais, in dessen Fassade schon Anklänge an den Empirestil zu sehen sind. Sein Erbauer, Freiherr von Widnmann, war erster Landrichter in Erding - man könnte vielleicht sagen Landrat - wobei die Befugnisse eines Landrichters im damals noch vom Kurfürsten regierten Bayern weit über die eines heutigen Landrats hinausgingen. Auf jeden Fall muss der Posten einträglich gewesen sein, sonst hätte er sich wohl kaum einen solch repräsentativen Privat-Bau leisten können. Das älteste Wohnhaus Erdings findet man in der östlichen Häuserfront: Ein gotischer Bau mit einem Renaissance-Erker. So ähnlich dürften einst viele Bürgerhäuser ausgesehen haben, bevor sie in den Kriegswirren von fremden Heeren niedergebrannt wurden.

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