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Heilig-Geist-Kirche

Kirche (Lat: 48.3061; Long: 11.9092)

Heilig-Geist-Kirche und Spital

Stiftungen, wie die in Erding, gab es im Mittelalter auch in zahlreichen anderen Städten. Reiche Kaufleute und Patrizier, die ihr Seelenheil im Jenseits absichern wollten, stifteten ihr Vermögen, um damit Armen, Kranken und Bedürftigen zu helfen.

Solche Stiftungen übernahmen seinerzeit die Funktionen, die heute von unserem Sozialstaat geleistet werden: Krankenhaus, Altenheim und finanzielle Unterstützung zum Lebensunterhalt. Voraussetzung, um in eine solche Stiftung aufgenommen zu werden, war neben der Bedürftigkeit ein christlicher Lebenswandel und die Verpflichtung, in der Gemeinschaft täglich für das Seelenheil des Stifters zu beten. Deshalb gehörte zu einem Spital auch immer eine eigene Kirche oder Kapelle.

Ursprünglich geplant für zwölf Bewohner - so genannte Pfründer - konnte sich das Erdinger Spital weitgehend selbst versorgen. Dafür gab es einen eigenen Gemüsegarten sowie ein landwirtschaftliches Anwesen außerhalb der Stadtmauer.

Das ursprüngliche Stift aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts wurde im Dreißigjährigen Krieg durch Brandschatzung und Plünderungen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die gotische Kirche wurde dabei völlig zerstört. An ihrer Stelle befindet sich heute ein barocker Nachbau von 1688.

Der Eingang zur Kirche in der Landshuter Straße wirkt absolut unscheinbar. Man würde nicht vermuten, dass sich hinter der schmucklosen hölzernen Tür ein barockes Kleinod verbirgt. Wer den Kirchenraum betritt, dem fällt sofort der klassizistische Hochaltar ins Auge, der für die kleine Kirche fast überdimensioniert erscheint. Heute befinden sich in den Räumen des ehemaligen Spitals Geschäfte und Kunstgewerbe. Der frühere Heilig-Geist-Hof ist eine Oase der Ruhe.

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