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Wallfahrtskirche St. Leonhard

Kirche (Lat: 48.0471; Long: 11.9676)

St. Leonhard und die Leonhardi-Wallfahrt

Die Wallfahrtskirche St. Leonhard entstand um 1400 aus einer kleinen Feldkapelle, die ursprünglich an dieser Stelle stand. Als infolge des 30-jährigen Kriegs 1632 ganz Grafing und Oexting von den Schweden niedergebrannt wurde, blieb die Kirche St. Leonhard wie durch ein Wunder verschont. 1820 jedoch traf ein Blitzschlag den Turm und beschädigte ihn stark. Der Wiederaufbau erfolgte dann im Barockstil. 1802 wäre das Kirchlein fast abgerissen worden. Nur durch die Spende eines großzügigen Bürgers konnte es gerettet werden. 250 Gulden stiftete er damals für den Erhalt des Kleinods - für eine solche Summe musste ein Oberknecht damals fünf Jahre hart arbeiten.

Neben den ansässigen Bauern besuchten Fuhrleute, die mit ihren schweren Fuhrwerken auf der Strecke zwischen München und Rosenheim unterwegs waren, das Kirchlein, um dort um Errettung aus Notlagen zu bitten oder ein Gelübde abzulegen.

Der Heilige Leonhard gilt als Schutzpatron der Verfolgten und Gefangenen und wird deshalb vielfach mit einer Kette in der Hand abgebildet. Viele Gläubige im Mittelalter deuteten diese Ketten aber als Ketten zum Anbinden des Viehs, weshalb er auch als Schutzpatron der Tiere gilt. Auf diese Interpretation dürfte die Leonhardi-Wallfahrt zurückgehen, für die Grafing weit über die Gegend hinaus bekannt ist. Diese Wallfahrt - 1708 erstmals urkundlich erwähnt - findet bis heute jeweils am letzten Sonntag im Oktober statt. Nach einem Festgottesdienst umfahren die reich geschmückten Pferdefuhrwerke dreimal die Kirche St. Leonhard. Danach werden die Pferde gesegnet. Der Segen soll verhindern, dass die Tiere von Seuchen und Krankheiten befallen werden.

Schaden kanns nicht. Sollte ein Pferd später trotzdem krank werden, so gibt's heute ja noch den Tierarzt.

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