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St. Margaretha

Kirche (Lat: 48.1912; Long: 11.869)

St. Margaretha in Markt Schwaben - beeindruckend erst auf den zweiten Blick

Das Innere von St. Margaretha mit seinem reich mit Stuck verzierten Tonnengewölbe erinnert stark an die Kirche von St. Michael in München.

Ursprünglich sollte die Kirche bereits am Anfang des 17. Jahrhunderts gebaut werden. Dann aber kam der Dreißigjährige Krieg dazwischen, so dass mit den Bauarbeiten erst 1670 begonnen werden konnte. Das Grundstück war ein Geschenk von Kurfürst Ferdinand Maria, der auch den Auftrag für den Bau der Münchner Theatinerkirche erteilte. Er kümmerte sich auch um die Finanzierung.

Die mit dem Bau beauftragten Handwerker stammten aus Miesbach. Sie waren keine Bildhauer, vielmehr gute Maurer bzw. Stuckateure, die ihr Handwerk bestens beherrschten. Überall im Kirchenschiff sieht man die von ihnen aus Stuck gearbeiteten Engel, Putti und Girlanden. Für den Hochaltar wurden zwei Künstler aus Grafing bestellt. Die Figur links vom Altar stellt Jakobus den Jüngeren dar. Auf der anderen Seite steht Philippus.

Das Gemälde im Hochaltar zeigt die Heilige Margaretha, umgeben von den Schutzpatronen Stephanus, Nikolaus, Petrus und Paulus. Die Figuren im rechten Seitenaltar verkörpern die Heiligen Barbara, Katharina und Agathe.

Einen Seltenheitswert besitzt die Kanzel, die im sogenannten "Ohrwatschelbarock" ausgeführt ist. Mit dieser lustigen Wortschöpfung wird eine kurze Stilepoche bezeichnet, die dem Rokoko voranging. Besonders ins Auge fallen die zahlreichen schön gearbeiteten Prozessionsstangen. Hier etwa die Stange mit der Figur des Heiligen Sebastians.

Verlässt man die Kirche durch die nördliche Pforte, so kommt man am Grabstein von Georg von Dachsberg vorbei. Dachsberg war eine bedeutende Persönlichkeit des 16. Jahrhunderts. Er wirkte in Schwaben als Pfleger und war daneben Fürstlicher Rat. Es wird vermutet, dass er heimlich Anhänger der Reformation war. Ob dies tatsächlich der Fall war, ist aber letztlich nicht geklärt.

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